Archiv für Juni 2009

Juni 2009

Dienstag, 2.Juni 2009

Hurra, wir haben es geschafft…

Sind bei strahlendem Sonnenschein in Hindeloopen um 10.15 h los. Nächstes Ziel Enkhuizen auf der anderen Seite. Es war recht windig 4-5 Beauf. Unterwegs bis 6 ansteigend, sodass wir erst nur mir gerefftem Vorsegel segelten. Später wurden wir mutig und fuhren mit allen 3 Segeln.

Ankunft um 14.00 in Enkhuizen. Sind bei heftigem Seitenwind erst mal mit dem Anker vor den Steg gefahren und prompt den kleinen Stromanschlusskasten umgefahren. – Aber dank Wolfgangs großen Werkzeugkiste war der Schaden schnell behoben. Die Mon Amour hat nichts abgekommen….

Mittwoch, 3. Juni 2009

7.00 h aufstehen!? Sch…. Wetter, Wind auch noch recht heftig….

Ne………… liegen geblieben. Enkhuizen ist auch recht schön.

Nachmittags hat es ein wenig aufgehört mit Regen, also Stadtbesichtigung

Morgen soll´s besser werden, Amsterdam wartet auch auf uns.

Donnerstag, 4. Juni 2009

6.30 h aufstehen …. Der Himmel ist zwar noch bewölkt, doch der Wind hat nachgelassen, also auf nach Amsterdam.

7.50 h Leinen los und gleich durch die 1.Schleuse ins Markermeer.

– Das erste Meer- Ijsselmeer – ist überquert….!!!!!

Kurz vor Amsterdam werden wir bereits von den ersten großen Dampfern

überholt. Der Verkehr nimmt bereits zu.

Nach einer Brücke, die für uns geöffnet werden musste und einer erneuten Schleuse sind wir gegen 15.00 h in den Sixhafen eingelaufen. Der Hafen liegt direkt im Amsterdam. Wir müssen nur mit einer Fähre den Kanal überqueren und sind direkt im Hauptbahnhof .

Der Hafen hier ist echt der Knaller – es kommen Boote über Boote, der Hafenmeister führt eins neben das andere – rauskommen unmöglich – aber irgendwie wurschtelt sich jeder wieder raus.

Wir beschliessen, bis Montag erst mal hierzubleiben um uns die Stadt anzusehen.

Montag, 8. Juni 2009

Nach sehr anstrengenden, aber doch schönen Tagen im Amsterdam

sind wir heute um 11.10 h ausgelaufen durch den Noordzeekanal nach Ijmuiden.

Es ist schon beeindruckend wenn die großen Containerschiffe uns so entgegenkommen bzw, überholen. Riesig, die Dinger……

Um 14.00 sind wir durch die letzte Schleuse – musste das erste mal funken , denn es sind mehrere Schleusen und wir wussten nicht, welche wir nehmen sollten –

und haben gleich Salzwasser unterm Kiel.

15.00 eingelaufen in die Seaport-Marina von Ijmuiden und gleich ran an die Kartenarbeit. Tidenberechnungen uns so……, denn morgen soll`s früh weitergehn.

Dienstag, 9.Juni 2009

Um 6.00 h wach geworden, wegen heftigem Regen und viel Wind. Die Wettervorhersage für heute war zwar vereinzelt mit Regen und Wind so 3-4

angesagt worden, aber nicht so, wie das Wetter sich gerade so zeigt.

Also, was tun…….. rrrichtig, liegen bleiben….

Und das war auch gut so, denn bis mittags legte der Wind in Boen bis zu 8 Beauf..

Leider sind für morgen auch keine gute Wetternachrichten da, aber mal abwarten, gestern stimmte der Wetterbericht ja auch nicht………………….

Ist ja irgendwie doch gut, das wir Z e i t haben!!!!

Außerdem mussten wir auch noch unsere Wunden lecken, haben abends festgestellt, dass Wolfgang einen Fingernagel total blau hat und meine rechte

Oberhand ist ein einziger Bluterguss. Wir haben leider beide nicht bemerkt, wie das passiert ist, aber ich glaube, wir werden noch viele Ecken an uns „rundlaufen“

Mittwoch, 10. Juni 2009

Laut Wetterbericht wurde ein „Onweer“ für heute angesagt, also bloss nicht rausgehen, wieder liegen bleiben. Gegen Mittag wurde es doch noch schön und wir haben uns natürlich geärgert… und nachdem wir noch festgestellt hatten, das Onweer nicht Unwetter, sondern n u r Gewitter heisst, war der Ärger doppelt…

Aber was solls….. schönen Strandspaziergang gemacht.

Diese Nacht hat es aber ganz heftig geregnet und wider Erwarten war meine Koje wieder nass. Also kann der Regen ni c h t durch die Seitenscheiben rein, denn die haben wir ja bereits neu eingedichtet. Vielleicht oben das goße Luk???

Also hatten wir eine Beschäftigung für Donnerstag……

Donnerstag, 11.6.2009

Wie bereits angedeutet, zwischen den Regenschauern das Luk neu eingedichtet…

Freitag, 12.6.09

Ijmuiden hat uns entlassen. Gegen 8.15 gestartet mit Ziel Scheveningen. Es war ein wenig bewölkt und Windstärken 3 – 5. Muss nur leider zugeben, dass mir unterwegs doch ein wenig übel wurde, aber Dank meiner „Wunderarmbänder“ (Akkupressurkugel im Schweißband) ging es schnell wieder gut. Gegen 15.00 h sind wir dann bei strahlendem Sonnenschein in Scheveningen angekommen.

Samstag, 13.6.09

Heringssaisoneröffnung in Scheveningen… Überall sind Zelte und Stände aufgebaut, hier rast der Mop…… Gewimmel überall. Wir stürzen uns aber erst gegen abend hinein, denn tagsüber haben wir Lebensmittel und Diesel gebunkert.

Sonntag, 14.6.09

Von dem ganzen Rummel von gestern ist nichts mehr geblieben. Gute Gelegenheit, sich die Stadt einwenig anzusehen. Sind aber ein wenig enttäuscht…….

Das einzig schöne ist der lange Strand und das suuuper Wetter. Es stehen hier zu viele Hochhäuser bzw. Plattenbauten……

Selbst die Hafenanlagen hier sind zwar neu, aber irgendwie bereits total heruntergekommen, selbst die Duschen ….. Gemeinschaftsduschen und nicht sehr sauber.

Morgen geht´s weiter…

Montag, 15.6.09

7.15 h bereits losgegangen mit Ziel Zeebrügge.

Leider war der Wind nicht so passend, sodaß wir motoren mussten. Ich hatte ein wenig Angst vor der „Hoeck van Holland“ durch die Einfahrt der anderen Schiffe nach Rotterdam, die wir queren mussten. Böse Zungen behaupten, es wäre das Gleiche, als wenn ein Hase über die Autobahn will. Wir aber hatten Glück und es war nicht viel Betrieb. Meine Angst war mal wieder total unberechtigt. Nach 10 Minuten war alles vorbei und wir da durch…

Gegen Mittag wurde es an Bord sogar etwas langweilig, weil es nichts mehr zu sehen gab, aber das änderte sich schnell, als wir ein Boot der Küstenwache sahen.

Inzwischen hatten wir die belgische Grenze überschritten und wollten ganz schnell die belgische Gastlandflagge hissen, aber schwupp …. weg war sie…. So viel Wind war dann doch noch, also weiter mit schlechtem Gewissen.

Keine Stunde später sahen wir ein grosses Schlauchboot auf uns zukommen

-Duane – Zwei nette deutschsprachige Herren baten an Bord kommen zu dürfen. Sie kontrollierten die Schiffspapiere, vor allem, ob die Mwst. des Bootes gezahlt wurde und woher der letzte Diesel kam. Anonsten waren sie mit allem zufrieden und waren schnell wieder weg.

Gegen 20.00 h in den Hafen von Zeebrügge eingelaufen und an einem deutschen Schiff festgemacht. Nette Leute aus Fehmarn, die uns gleich Tips gegeben haben, wo wir guten Fisch bekommen.

Dienstag, 16.6.09

Erst mal richtig ausgeschlafen und gleich einen Internetzugang besorgt, um uns bei

Cecile aus Gent zu melden. – Wir haben sie im Jan. auf Lanzarote kennengelernt-

Sie freute sich riesig und wir haben uns gleich für den nächsten Tag verabredet.

Und schon wieder bekamen wir Besuch. – Duane – aber diesmal der Belgische

Sie interessierten sich eher für das Funkgerät und das Funkzeugnis.

Nachmittags große Wäsche…. Gaby die Wäsche und Wolfgang die Leinen—

Ich hatte es einfach… zur Waschmaschine gehen, Wäsche rein…. Fertig!

Wolfgang war mit den Leinen den ganzen Nachmittag beschäftigt.!!!!!

Dann erst mal als Fischgeschäft gesucht und herrlichen Thunfisch zu Abend gegessen.

Zwei Schiffe hinter uns liegt ein Holzschiff, dass ganz aus den Eis-Holzstielen gebaut wurde. Der Skipper hat dieses Schiff selbst 5 Jahre lang gebaut und er geht auf Fahrt um Spenden und Spielzeug für ein Kinderprojekt zu sammeln. Morgen geht er los mit Funk und Presse am Steg nach London. Dort wird er von der Queen empfangen.

Mittwoch, 17.6.09

Cecile und ihr Mann Luck holten uns gleich um 8.00 h von hier ab und sind in die Stadt Gent gefahren zu einer Stadtbesichtigung .

Zuerst waren wir auf der Burg Grafenstein

Dann durften wir Dank Cecile das alte Rathaus besichtigen – was sonst nur mit Voranmeldung geht – und später waren wir noch in der Cathedrale und haben das Altarbild „Lamm Gottes“ besichtigt.

Gent ist wirklich eine sehr schöne Stadt – momentan mit vielen Baustellen, weil alles restauriert wird –

Dann sind wir weiter zu Cecile und Luck zum grillen in Ihrem Garten. Wir sind mit köstlichen Leckerein verwöhnt worden

CecileundLueck

Gegen 17.00 h haben sie uns wieder zurück zur Mon Amour gebracht – ca 1 Std. Fahrt –

-DANKE Euch beiden noch mal für diesen wunderschönen Tag-

Abends klopfte noch ein deutsches Pärchen, Jürgen und Nicki aus Fehmarn, die mit einem Catamaran hinter uns lagen und luden uns auf ein Bierchen ein.

Sie kamen gerade aus Spanien und haben uns gute Liegetips gegeben.

Donnerstag, 18.6.09

Eigentlich wollten wir heute weiter, aber leider haben wir nur Westwind und

würden somit nur gegenan fahren, was leider keinen Sinn macht. Jetzt heisst es abwarten…..

Freitag, 19.6.09

Gut, dass ich diese Zeilen schreibe, sonst wüssten wir nicht mehr, welcher Tag eigentlich ist. Können wieder nicht weiter, der Wind kommt immer noch von Westen.

Samstag, 20.6.09

Da wir leider immer noch nicht weiterkommen (Wind aus W) haben wir beschlossen, uns heute mal Brügge anzusehen. Das war für uns nur Autofahrer schon ein kleines Erlebnis, denn zuerst mussten wir in eine Trambahn bis Blankenberge und dort umsteigen in den Zug nach Brügge. Die ganze Fahrt mit Wartezeiten betrug etwa 1 Stunde und klappte ganz gut.

Brügge ist eine wunderschöne Stadt und das Wetter spielte auch diesesmal wieder mit

Abends waren wir natürlich wieder ganz kaputt von der vielen „Rennerei“.

Es gesellte sich noch so gegen 19.00 h ein Bekannter – Horst Vinz ,der bereits seit langem auf seinem Boot „Jandreso“ lebt – zu uns. Er ist nach Lanzarote unterwegs und das nächste Stück wollen wir gemeinsam segeln.

Sonntag, 21.6.09

Der Wind hat gedreht – wir können endlich weiter – Morgen früh so gegen 5.00 h soll´s weitergehen.

Wolfgang wollte ja ursprünglich über F-Brest durch die Biskaya und ich gerne über England gehen

(hatte mal gelesen, dass von England aus die Wellen nicht so hoch sein sollen)

Horst Vinz hat mir da Recht gegeben, also geht es über England.

Heute alles startklar gemacht für einen ganzen Tag auf See…

Montag, 22.6.09

5.00 h Start ab Zeebrügge. Der Wind kam zwar aus der richtigen Richtung, aber leider zu wenig.

Motor an – Motor aus – Motor an usw.

Langsam gewöhne ich mich auch daran, dass keiner am Ruder sitzt, der Autopilot arbeitet ja für uns.

Aber lange lassen wir die Mon Amour nicht herrenlos….!

Nachmittags hatten wir doch schon wieder Besuch von Duane – diesesmal der französische –

Sie kamen mit einem riesigen Schiff hinter uns her und haben ein Schlauchboot mit 3 Personen abgesetzt, die erst Horst und dann uns einen Besuch abstatteten. Zwei der Herren haben sogar in jeden Schrank geschaut.

Gegen 21.30 h sind wir in den Hafen von Dover gelaufen und haben dort geankert.

Dover

Mittwoch, 24.6.09

Diesen Tag habe ich offiziell als „The first adventure day“ erklärt. Der ganze Tag voller Abenteuer.

Das erste Mal haben wir übernachtet mit Anker, das erste Mal unterwegs gekocht, Rinderrouladen mit Spätze und Rotkohl (Fertigmenue), das erste Mal Wolfgang die Haare geschnitten – sieht sogar noch gut aus – das erste Mal nachts unterwegs.

Das mit der Nacht ist ja ganz schön und gut. Tagsüber ist es ja schön warm, aber nachts……..

Wir haben uns eingemummelt mit Skiunterwäsche, Jeans und Rolli drüber, darüber noch eine Fliesjacke und darüber die Segelkleidung. Mütze, Schal und Handschuhe.

Das hört sich zwar unmöglich an, aber da wir ja nur ruhig da sitzen und der Wind auch noch von hinten kam, war es keinesfalls zu warm. Das nächste Abenteuer ist dann der Toilettengang.

Die See war sehr kappelig, zwar keine hohen Wellen, aber sehr kappelig, d.h. die typische „Kotzbewegung“ – von rechts nach links und hoch und runter – Wolfgang hat ja sowieso keine Probleme damit, und ich …….. komischerweise auch nicht. Konnte sogar unter Deck gehen und schlafen…. ( Gott sei Dank)

Zurück zum Toilettengang; es ist sowieso sehr schwierig, sich unter Deck zu bewegen, aber dann noch raus aus den Klamotten …… ein Abenteuer für sich. Es ist gut, das die Toilette nicht so groß ist, da kann man auch nicht weit fallen!!!!

Ach ja, wir haben auch das erste Mal im Cockpit mit der Campingdusche geduscht. Das geht ganz prima!!!

Wolfgang hat sich früh abends schlafen gelegt, d.h. für mich das erste Mal alleine am Ruder. War gar nicht so schlimm, musste ja eigentlich nur beobachten. Habe sogar mal alleine Segel gesetzt, der Wind drehte ab und zu. Nach Sonnenuntertag hat Wolfgang wieder das Ruder übernommen und ich konnte in die Koje. Das mit dem schlafen ging auch sehr gut. Morgens um 5.00 habe ich dann wieder übernommen. So haben wir uns dann den ganzen Tag und die nächste Nacht wieder abgewechselt.

Donnerstag, 25.6.09

Um 8.00 h in die Bucht von Falmouth eingelaufen und promt wurde es diesig. Habe dann schnell Wolfgang geweckt, denn plötzlich waren da auch wieder riesige Tanker.

Um 9.30 h in den Hafen eingelaufen und England zeigte sich von der besten Seite. Die Sonne schien, die Gegend wunderschön und die Marina auch gut.

Wolfgang hat gleich die Mon Amour von dem Salzwasser befreit und ich habe unter Deck erst mal wieder klar Schiff gemacht. Durch die Wellen ist ja doch hier und da etwas durcheinander gekommen.

Nachmittags haben wir erst mal etwas Schlaf nachgeholt, wir waren ja schliesslich 50 Std. unterwegs.

Irgendwie kommen wir gar nicht von Bord, nur kurz zum Hafenmeister zum anmelden, aber ansonsten sind wir einfach zu kaputt, um uns die Stadt anzusehen. Morgen ist ja auch noch ein Tag…

Falmouth1Falmouth2

Freitag 26.6.09

So, jetzt sind wir wieder ausgeschlafen……

– Michael Jackson ist tot; diese Meldung ging gleich den ganzen Tag durch´s Radio –

Haben uns gleich mit Einkaufstaschen und Fotoapparat bewaffnet und ab in den Ort.

Falmouth ist eine typische Hafenstadt, eigentlich nichts besonders schönes…..

Und… wie es in England so üblich ist, zog plötzlich von einer Minute auf die andere

ein Nebelfeld übers Wasser………………….

Samstag, 27.6.09

Gegen Mittag wurde einige Schiffe von dem Hafenmeister von den Moorings weggelotst und einige Schlepper verliessen den Hafen. Eine Stunde später sahen wir dann ein riesiges Kriegsschiff in den Hafen einlaufen.

Wenn das Wetter passt, wollen wir morgen weiter…….

Sonntag, 28.6.09

Eigentlich wollten wir heute zusammen mit der „Jandreso“ gegen 13.00h auslaufen. Die Männer haben sich gestern bereits im Hafenbüro die aktuellen Wetterdaten für die nächsten 5 Tage geben lassen und heute morgen sollte noch mal über die gesamte Tour gesprochen werden.

Aber…. Es kommt eben immer anders, als man denkt!

Während unseres Frühstückes klopfte der Hafenmeister an und bat uns doch, den Platz freizumachen für ein grosses Schiff, das gerade 500 sm hinter sich hatte. Es war aber leider kein anderer Platz für uns mehr frei, wir hätten also die restl. Zeit ankern müssen. Also was tun?

Schnell kurzerhand alles versucht zu besprechen und weg..

Sind zum verstauen noch ein wenig im Hafen gekreist und gegen 11.00 h bei Regen gestartet nach Spanien, 500 sm liegen vor uns, d.h. Ankunft evtl. Freitag morgen.

Der Wetterbericht für die nächsten Tage war eigentlich ganz gut, nur ein kleines Tief, das aber schnell wieder wegzieht. Ansonsten war für unseren Fahrtweg nur Windstärken 3-4, manchmal auch 5 angesagt.

Die Ausfahrt aus Falmouth war sehr kappelig, da viel Strom ist, aber weiter draussen wurde es mit dem Seegang besser.

Tja, was soll ich schreiben über diese Tage auf See?

Alles geht nur im Spagatschritt und irgendwo mit beiden Händen Halt suchen….

Habe unterwegs wenig gegessen, irgendwie schmeckte es alles nicht, das Kauen war mir zu anstrengend, der Schinken zu salzig, die Suppe zu scharf und überhaupt…… irgendwie wollte ich nur schlafen – was ich auch viel getan habe – (armer Wolfgang, denn er musste diese Zeit ja immer Wache schieben). Eigentlich wollte ich nur ganz schnell ankommen!!!!

Dienstag morgen dann, als ich mal am Ruder saß, sah ich aufeinmal schwarze Flossen neben dem Boot, dachte schon es wären Haie. Als ich dann den Kopf über den Süllrand hielt, schoß plötzlich ein Delphin senkrecht aus dem Wasser (wie Flipper) Ich hätte ihn streicheln können, wenn ich mich nicht so erschreckt hätte. Es waren bestimmt 7 – 9 Delphine plötzlich da und veranstalteten mit der Mon Amour ein Rennen. Einfach traumhaft……

Es ist schon unglaublich, welches Glücksgefühl diese Tiere auslösen können.

Nach 20 Minuten waren sie wieder weg. Aber im laufen der nächsten Tage kamen immer zwischendurch ein paar Tiere zu Besuch.

Es ist auch unglaublich, wie viele Schiffe so auf weiter See unterwegs sind. Nachts musste Wolfgang immer ganz schön aufpassen, besonders auf die Fischer, da sie ihren Kurs immer wieder ändern.

Auf der Steuerbordseite sahen wir aufeinmal ein schnelles Schiff schräg von hinten auf uns zukommen. Hatte mal zur Vorsicht ein wenig Gas weggenommen .Wir dachten schon wieder an den Zoll, aber es war nur ein Fischer, der doch tatsächlich nur ca. 20 m vor uns den Weg kreuzte. Wolfgang meinte, er hätte ja Vorfahrt, ich war aber der Ansicht, dass er in dem Moment ein Überholer war und wir die Vorfahrt hatten. Dieser Fischer hat mal nicht seinen Kurs geändert!

War auch egal, wollte damit nur mal ausdrücken wie eng es doch schon mal werden kann trotz weiter See……

BiskayaBiskaya2

Ansonsten war die Biskaya uns sehr holt. Wetter immer gut, d.h. nur 1 x kurz Regen, ansonsten fast spiegelglatte See. Wind immer 3-4, manchmal sogar nur 2. Den Motor haben wir unheimlich viel mitlaufen lassen müssen, sonst wären wir nicht vorwärts gekommen

Nach gesamt 100 Motorstunden, es war Donnerstag morgen, haben wir uns Gedanken gemacht, ob wir überhaupt bis nach Baiona mir dem Diesel auskommen. Bei einem günstigen Moment hat Wolfgang versucht, den Tankstand zu messen und nur 160 l gemessen. Irgendwie wollten wir das gar nicht glauben, denn so hätten wir nur pro Std. 2 l verbraucht.

Da ich ja nicht so viel zu tun hatte, habe ich die Unterlagen des Motors rausgesucht und wollte mal nachlesen, ob irgendetwas über den Verbrauch in der Bedienungsanleitung steht. Habe aber leider nichts gefunden und so mussten wir uns auf den Tank verlassen.

100 sm lagen noch vor uns mit 160 l Sprit, also konnte uns gar nichts mehr passieren.

Uns so sind wir Freitag morgen, den 3.Juli 2009 um 9.45 h langsam in den Hafen von Bajona/Spanien eingelaufen.