Archiv für Juli 2009

Juli 2009

Freitag, den 04.7.09

Hurra, wir haben wieder Land unter den Füssen und sind ein wenig kaputt. Ich selbst dürfte ja nicht stöhnen, da Wolfgang immer die kompletten Nachtwachen auf sich genommen hat, aber die Seeluft macht eben müde…. und Wolfgang ist munter wie ein Fisch…
Zuerst wird aber erst kräftig gefrühstückt!!!
Dann ist die Mon Amour mit Pflege dran, das Salzwasser wird erst einmal abgewaschen. Man kann wirklich nirgends mehr hinpacken, überall fühlt man das Salz.
Mit einem Auge schauen wir immer auf die Hafeneinfahrt, ob nicht bald Horst, der ja mit uns von Falmouth losgegangen ist, langsam eintrudelt.
Nachmittags bin ich dann das erste Mal an Land gegangen, um mal die Marina auszukundschaften.
– Leider nur lauter Container, d.h. das Hafenbüro, die Duschen und Toiletten sind in Containern. Nicht besonders schön, dafür aber teuer. € 41,75 müssen wir hier für 1 Übernachtung zahlen.

Dafür ist aber der Liegeplatz sehr schön. Wir liegen unter der Burg aus dem17.Jahrhundert von König Philipp IV. Diese Stadt hier war früher eine typische Königsstadt.

Hier bleiben wir erst einmal ein paar Tage, denn es ist alles zu Fuss zu erreichen.
Mit dem Internet klappt es hier nur leider nicht!
Horst ist dann am nächsten Morgen pünktlich zu unserem Frühstück eingelaufen. Er hatte unterwegs geankert, damit er nicht nachts in die Marina einlaufen musste.
Die nächsten Tage haben wir es langsam angehen lassen und erst einmal beraten, wohin es als nächstes gehen soll. Horst geht direkt von hier aus nach Lanzarote – ca 1000 sm d.h. ca 1 Woche non stop –
Wir wollten eigentlich die Küste entlang immer mit Tagestouren nach Portugal weiter, aber leider haben wir unterschiedliche Tiefenangaben der einzelnen Häfen und so beschliessen wir, in einem Rutsch durch bis Cascais / Portugal. Es sind bis dorthin ca. 230 sm, ca 3 Tage

Freitag, 10.7.09

Time to say goodby Baiona……
10.20 Uhr Motorstart und ab nach Portugal. Das Wetter ist traumhaft, nur der Wind kommt natürlich für uns wieder von der falschen Seite NNW, aber wir haben ja noch einen Motor zusätzlich.
Den ganzen Tag wieder Motor an, Motor aus, Motor an……
Obwohl wir diesmal nicht weit von der Küste weg sind, ist der Schiffsverkehr hier nicht so viel wie in der Biskaya!!!!! Leider sehen wir diesmal nicht so viele Delphine. Ein paar sehen wir nur von der Ferne, sie spielen nicht mit der Mon Amour.

Samstag, 11.7.09

Seetag, da gibt es nicht viel zu berichten…… Wie bereits die letzten kompletten Seetage ist es mit meinem Appetit nicht so gut und ich könnte den ganzen Tag schlafen. Wolfgang flitzt den ganzen Tag von vorne nach hinten und von hinten nach vorne!!!

Sonntag, 12.7.09

Über Nacht hat Wolfgang die Fahrtgeschwindigkeit bereits gedrosselt, sonst wären wir nachts in Cascais eingelaufen, und das wollten wir uns noch nicht antun. -Wir sind ja froh, dass wir tagsüber unser Ziel gut erreichen –
8.45 Uhr sind wir in der Marina de Casais in Portugal eingelaufen und mussten erst mal warten, bis das Hafenbüro aufmacht. Alles in allem, mit Einchecken und Tanken waren wir um 11.00 an unserem Liegeplatz. Der Ort hier macht schon einen super Eindruck.

Casais1

Casais2

Also, wieder erst mal frühstücken, dann Mon Amour Pflege und dann ruhen……

Montag, 13.7.09

Heute wird erst einmal der Ort hier erkundet. Von hier aus können wir mit dem Zug nach Lissabon fahren. Es hat uns jeder geraten nicht mit dem Boot bis Lissabon zu fahren, da er Rio Tejo sehr viel Strömung hat und dort sehr viel Schiffsverkehr ist. Dieser Ausgangspunkt soll idealer sein!!!
Recht hatten sie alle….. es ist einfach wunderschön hier.
Zuerst haben wir natürlich ausgekundschaftet, wo der nächste Supermarkt ist und von wo aus wir nach Lissabon können.
Alles war schnell gefunden, und der Tag auch schon rum….

Dienstag, Mittwoch 14. + 15.7.09

Tja, der Zug fährt also jede ½ Stunde nach Lissabon und dauert ebenfalls eine ½ Stunde.

Doch wie kommen wir an Fahrkarten aus den Automaten?? Da hier sehr viel Sicherheitspersonal rumläuft sind also genug Leute da, die man fragen kann. Wolfgangs hilfesuchender Blick reichte bereits aus und schon hatten wir unsere Fahrkarten.
In den 8 Wochen in denen wir jetzt unterwegs sind, haben wir bereits mehr öffentliche Verkehrsmittel benutzt, als in den letzten Jahren in Deutschland. Es ist aber auch sehr billig. Wir haben pro Person bis Lissabon hin und zurück nur € 3,40 bezahlt!!
Dienstag haben wir alles zu Fuß erkundet, ganz schön anstrengend, aber wunderschön.

Zuerst war die mittelaterliche Altstadt Alfama dran, da ging es auf sehr glattem Kopfsteinpflaster ganz kleine Gässchen hoch und runter!

Kirche Pantheon Santa Engracia 181 Stufen bis unter die Kuppel!!!
Aber es hat sich gelohnt, ein super Ausblick auf die Stadt.

Donnerstag, 16.7.09

Eigentlich wollten wir heute noch mal nach Lissabon, aber irgendwie hatten wir keine Lust dazu, was soll´s???
Ein Friseurbesuch war auch mal wieder nötig für mich. (War teuer, dafür aber auch nicht so gut!!!)
… und die Waschmaschine muss auch mal wieder aufgesucht werden…..
Nach einem Telefongespräch mit Nicole erfuhren wir, dass sie am nächsten Montag nach Madeira fliegen und uns besuchen wollen, d.h. für uns jetzt spurten…… bis Madeira brauchen wir ca 5 Tage und morgen den Tag brauchen wir noch zum Einkaufen und und und…….

Freitag, 17.7.09

Wie bereits angekündigt, ist heute großer „Hausputz“ angesagt, Schlafzimmer, Gästezimmer,
2 Bäder, Wohnzimmer, Küche, Büro, Treppenhaus und Wintergarten ……. ganz schön anstrengend…… und dann war noch ein Dieb an Bord! Nach dem Abnehmen der Bettwäsche von der Leine fehlte doch ein Bettlaken!!!! Es war heute zwar viel Wind, aber Wolfgang meinte, er hätte es selbst abgenommen, aber es war einfach nirgends zu finden….. Wir haben noch ganz verschämt bei den anderen Booten nachgeschaut, ob die ein neues Segel hatten, aber nichts!!!!!
Abends nach der vielen Arbeit sind wir auf die Suche nach einem Internetzugang gegangen und haben in einer Bar ein Wifi-Angebot gefunden. Habe mich mit unserem Laptop an die Theke mit einem Caipirinha – Wolfgang natürlich mit Bier – gesetzt und Euch den letzten Tagebucheintrag gesendet. Übrigens schmeckte der 2. Caipi auch noch……

Samstag, 18.7.09 bis Mittwoch 22.7.09

Heute geht es nach Madeira. Es hat zwar in der Nacht fürchterlich gestürmt und morgens um 6.00 Uhr waren wir uns einig, dann noch nicht zu fahren, aber zum Frühstück ( 8.00 Uhr!!) hat der Wind nachgelassen und der Wetterbericht für die nächsten 5 Tage war auch gut.

Also doch dann los!!!
11.30 h Start nach Madeira – ca 500 sm
Anfangs war alles suuper, doch gegen 15.00 Uhr nahmen plötzlich Wind und Wellen ganz kräftig zu und Gaby war schwupdiwup wieder in der Koje….. konnte die Wellen nicht mehr sehen und kaum lag ich in der Koje, stieg schon die erste Welle ins Cockpit und Wolfgang war klatschnass!!
Später dann hat sich Wolfgang dann auch von oben nach unten verzogen und nur noch das Radargerät beobachtet. Der Autopilot hat dann alles andere alleine geregelt und so konnte Wolfgang dann zwischendurch auch mal ein Stündchen schlafen, denn Madam hat sich nicht mehr aus der Koje gewagt! (Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich z.b. nur auf die Toilette hätte gehen sollen wegen des Wellenganges) Das Beiliegen und Beidrehen hat leider auch nicht so geklappt, es schlugen die Wellen dabei unter das Heck und machten einen wahnsinnigen Lärm, der meine Angst noch verstärkte.
– TINA, danke für den Tipp mit dem Traubenzucker, denn mit Essen hatte ich natürlich überhaupt nichts im Sinn –
Also meine neue Abnehmmethode lautet; eine Segeltour mit mindestens 500 sm ! Das hilft ungemein!!!
Dienstag war der Atlantik dann wieder schön ruhig, der Himmel wieder schön blau und Gaby wieder an Deck. Alles paeltti……………
Dann erzählte Wolfgang so ganz leise, dass wir Windstärken von 7 bis 9 gehabt haben und es ihm selbst auch ein wenig mulmig war. Ups!!!!!
Dienstag abend um 22.10 h hatten wir dann wieder Land in Sicht – obwohl ich erst dachte es wären nur Wolken…. Madeira in Sicht…. Es zog sich aber dann noch gewaltig in die Länge bis zur Ankunft. Nicole und Carsten hatten so gegen 13.00 Uhr den ersten Blickkontakt von ihrem Hotel aus mit uns und nach einem Telefongespräch mit ihnen konnten wir sie auch mit dem Fernglas sehen.
In den Hafen von Funchal sind wir eingelaufen um 15.45 Uhr, so lange hat sich das alles dann noch hingezogen. Der Wind frischte mal wieder auf auf 6 Windstärken und genau von vorne, sodass wir die letzten Stunden nur gegenan fahren konnten. Päckchen – Anlegemanöver im Hafen mit 6 Windstärken – kein Problem mehr für Wolfgang -. Der Hafenmeister hat uns mit genauesten Anweisungen – die wir eigentlich ja überhaupt nicht verstanden haben – prima geholfen.
Puhhhhh, endlich angekommen… also diese Tour müssen wir beide nicht so schnell wieder haben!!

Gegen Abend sind Nicole und Carsten dann an Bord gekommen und wir haben einen schönen Abend verbracht, denn es gab ja sehr viel zu erzählen.

Nach dem Abendessen haben wir uns einfach von Bord Getränke geholt und uns auf diese Bank gesetzt. Live-Musik hatten wir auch von den Restaurants rund um uns und zu sehen (und zu lästern) gab es auch g a n z   viel………………

Donnerstag, 23.7.09

Mon Amour Pflege ist wieder angesagt. Sie muß vom Salz befreit werden. Es ist unglaublich, wir könnten das Salz einfach abfegen und in einen Salzstreuer abfüllen.

Nichts können wir mehr anfassen ohne Salz!!!!
Unser Nachbar wollte um 10.00 h ablegen und da wir vor ihm liegen, heisst das natürlich, dass wir parat sind!!! Also haben wir unser Frühstück nach hinten verschoben. Aber andere Nationalitäten halten das mit der Pünktlichkeit nicht so… Um 11.00 h sagte er dann, es könnte noch dauern……….. zwischendurch musste ich dann einfach schon mal was essen, sonst wäre ich dem Franzosen an die Gurgel gegangen…..
Endlich abgelegt hat er dann um 13.30 h!!!!!!!!!!!! Vorher wollten wir auch nicht mit dem Wasserschlauch hantieren (Hätten wir vielleicht doch machen sollen?!)
Abends sind wir dann mit Nicole und Carsten schön essen gegangen und haben uns einen ersten Eindruck von Madeira verschafft. – Mächtig was los hier -. Einen Apperitif haben wir uns gegönnt auf der ehemaligen Yacht der Beatles! (Ist jetzt ein Restaurant)

MadeiraBeatles

Freitag, 24.7.09

Mit den beiden in ihrem Mietauto losgezogen und die 2. höchste Steilküste – Cabo Girao – der Welt erkundet.

MadeiraHoherPunkt

Mann, ist das hoch. Alleine schon die Fahrt dorthin war sehr interessant, sehr schmale und sehr steile Strassen, aber Nicole fuhr, als wäre sie hier auf den Strassen schon immer unterwegs. Einfach suuper!!!

Samstag, Sonntag, Montag 25.7. – 27.7.09

Jeden Tag ein wenig mehr die Insel kennengelernt. Wir sind mit der Seilbahn zum Jardin Tropical gefahren und die Landschaft ändert sich kollosal, fast so wie im Urwald, aber das sagt ja bereits der Name Tropical aus.

Madeiraabeide

MadeiraBotaGarten

MadeiraWolken

Eine Tour führte uns in den Norden der Insel, Berg hoch und wieder runter, die Höhenunterschiede sind gigantisch und die Strassen auch, aber wie bereits erwähnt, hat Nicole die Serpentinen meisterlich überwunden. Der Ausblick von oben war einfach gigantisch, wir standen über den Wolken!

Dienstag, 28.7.09

Heute fliegen die beiden leider wieder zurück. Nachdem sie ihre Koffer gepackt hatten, haben wir an Bord noch einen kleinen „Abschiedsdrunk“ zu uns genommen und sind mit zum Flughafen gefahren.MadeiraMahl

MaderiaBegr

Leider gingen diese Tage mit Nicole und Carsten viel zu schnell vorüber, es war eine schöne   Zeit!
Schön, das Ihr da ward!!!!

Mittwoch, 29.7.09

Heute morgen hat Wolfgang einem schönen Catamaran mit holländischer Flagge beim Anlegen geholfen. Ein Mann – Bert – und eine Frau –Jose – waren an Bord und kamen gerade aus Cape Town (Südafrika).
Gleich nach deren Anlegen hörten wir, das jemand mit Hammer und Stecheisen auf den neuen Boot rumschlägt und gleich danach eine Flex – ganz grausame Töne für Wolfgang -. Also suchte er den „Fein-Multimaster“ aus seiner Kiste und ging zu den beiden mit einer Kanne Kaffee auch noch unterm Arm. Jose – so der Name der Frau sagte nur noch, dass sie diesen Kaffee nie in ihrem Leben vergessen wird, denn so etwas hätte sie noch nie erlebt (Sie hatte eine ganz neue Meinung über Deutsche)
Bert wäre ihm fast um den Hals gefallen, denn gerade 5 Minuten früher hat er bedauert, dieses Gerät nicht mit an Bord zu haben.
Er hat uns dann die Schäden an Bord gezeigt und uns stand nur noch der Mund offen— Also, erst mal von Anfang….. Dieses Boot hat eine Werft in Afrika gebaut und ist ein Prototyp. Die beiden Holländer vermarkten mit ihrer Argentur u.a. auch diese Marke auf der Messe und verchartern auch Boote im Makkum (ca. 8 km von Workum entfernt).
Aber wie das so mit den Prototypen ist, muss daran noch einiges verbessert werden. Die beiden hatten auch eine ganz ganz heftige Überfahrt und das Boot hatte mittig im Eingangsbereich grosse Risse!!!!
Ich beschreibe mal mit knapp mit meinen Worten;
Also zwischen den Rümpfen der Aufbau ist auf einer Seite quer durchgebrochen.
Hier in Madeira wurde dann sofort alles fuer eine Reparatur in die Wege geleitet. 3 Edelstahlstützen wurden noch zusätzlich gefertigt und eingebaut. (Und das alles innerhalb 2 Tagen)
Die beiden haben sich so über Wolfgangs Hilfe gefreut und uns gleich abends zu einem Drink eingeladen. Es war ein schöner Abend und sie haben uns sehr viel über ihre Segeltörns erzählt. Die beiden – kein Pärchen, sie ist verheiratet – , haben ein Geschäft zusammen in Nijmwegen mit Handel, Vercharterungen und Überführungen.

Donnerstag, 30.7.09

Heute ist Waschtag angesagt – ganz anstrengend für mich –
kein Self-service im Hafen. Ich musste in der Laundry meine Wäsche abgeben und nachmittags schön gefaltet wieder abholen …..
In der Stadt hat heute die Rali Vinho da Maderia (Madeirawein-Rally) stattgefunden. Es ist eines der schwierigsten Autorennen und zählt für die Europacup-Qualifikation.
Gestartet wird hier in Funchal und führt drei Tage lang über die ganze Insel. Etwa 80 Teams aus zahlreichen Ländern geben sich ein Stelldichein. An der Uferstrasse entlang wurden letzte Woche bereits Tribünen aufgebaut und abends gegen 18.00 Uhr ging es dann los.
Ein Hubschrauber flog dann 2 Stunden von rechts nach links und hat gefilmt. Wir konnten unser eigenes Wort nicht mehr verstehen!!!!!
Unser Nachbar erzählte uns auch, dass sogar der König von Spanien zur Eröffnung der Rally hier in Funchal sei – wir haben ihn aber nicht gesehen –
Wir haben leider hier wieder Probleme mit dem Internet. Im Hafen kann man zwar in jeder Kneipe mit Wi-Fi surfen, wir kommen mit unserem Rechner aber leider wieder nicht rein!
Also haben wir uns auf den Weg in ein Internetcafe gemacht.
Ein Freund hat uns eine Interntseite erstellt, sie lautet www.Gaby-Wolfgang.de
Zwar können wir sie noch nicht bedienen, aber darin stehen demnächst unsere Eintragungen mit Bildern und jeder kann darauf zurückgreifen wann er will. Die einzelnen e-mails entfallen dann!
Also, wenn Ihr lange nichts mehr von uns hört, schaut einfach auf die Web-Site.
Wir bleiben jetzt noch ein paar Tage hier, denn lt. Wetterbericht sind Windstärken von 5 – 7 zu den Kanaren angesagt und die müssen wir nicht haben!!!!!

Freitag, 31.07.09

Heute haben wir zu Fuss noch mal den ort erkundet und noch sehr schöne Ecken gesehen. Das Hotelviertel, das Casino und den Park des Gouverneurs – wirklich schön !!!
Im Park wurde eine grosse Kulisse aufgebaut für die Siegerehrung der Rally, das muss schon ein etwas grösseres Ereignis sein, nach den Aufbauten…..