Archiv für September 2011

September 2011 La Gomera

Donnerstag, 1.9.11

Der Heckträger bei Andy nimmt Formen an, aber das Ding wirkt so riesig!

Heute ist „Anprobe“ auf der Mon Amour und siehe da, es passt fast. Hier und da noch etwas abschneiden, dann werden noch ein paar Aufnahmen für den Windgenerator, die Sonnenpaneelen und das Beiboot angeschweisst, alles poliert und nächste Woche wird montiert. Während die Männer anpassen, kümmere ich mich ein wenig um die beiden Hunde von Andy, die schon genau wissen, wo es etwas zu futtern gibt.

Samstag, 3.9.11

Frühstück zu viert. Wir holen Gertrud und Bernd aus Bünde von der Fähre aus Teneriffa ab. Die beiden machen mal wieder Urlaub in Playa Santiago hier auf der Insel und bevor des auf die nächste Fähre geht, verbringen wir die Zeit miteinander an Bord. Abends hören wir aus dem Ort Live-Musik und wir sind natürlich neugierig und machen uns um 21.00h auf den Weg um zu sehen bzw. zu hören, was da los ist. Auf einer Bühne auf dem Plaza stehen Bandmitglieder und spielen so vor sich hin. Mal gibt es ein komplettes Lied zu hören, dann wieder nur einzelne Stücke. Einige Musiker packen ihre Instrumente wieder ein, andere packen sie aus. Was ist das?  Spielen die sich nur ein? Bis 22.00h halten wir das aus, dann gehen wir. Wie sich dann später rausstellt, sind wir mal wieder zu früh gegangen. Die Musiker spielten sich wirklich nur ein. Gegen 24.00h ging es dann richtig los, aber wir haben es leider nur im Halbschlaf mitbekommen. Also an diese Zeiten können wir uns einfach nicht gewöhnen, wenn die Spanier ausgehen, gehen wir (Deutsche) schon ins Bett!!!

Montag, 5.9.11

In der Marina werden Fahnen aufgehängt, Zelte aufgebaut, Lautsprecher installiert, alles für eine Segelregatta, die jedes Jahr von Huelva (Festland Spanien) nach La Gomera geht. Alles wartet gespannt auf das erste Schiff und um 16.00h wird es mit Böllerschüssen in Empfang genommen.

Mehrere kleine Schlauchboote nahmen das Boot im Empfang und kaum an der Pier festgemacht, knallten auch schon die Sektkorken. Wie bei der Formel Eins bespritzten sich die Crewmitglieder ( so ca. 12 Pers) gegenseitig und anschliessend gab es einen Sprung ins kühle Nass. Für die 750 sm hat das 25m grosse Segelboot 75 Std. 21 Min. gebraucht!!!! Der eigene Rekord wurde um 6 Std. verbessert. Nachts um 3.15 h wurden wir von weiteren Böllerschüssen geweckt, d.h. das zweite Schiff ist angekommen, 9 Std. später, aber ebenfalls so um die 20 m lang.

Am Dienstag, 6.9.11  um 11.00h, 8 Std. später) kam dann das nächste Segelschiff (jetzt werden sie kleiner).  Im Laufe der nächsten Tage werden die anderen 14 Schiffe dann eintrudeln. Wir werden hier in der Marina den ganzen Tag mit spanischen Seemannsliedern „berauscht“. Man kann sie gut anhören, doch von Stunde zu Stunde werden sie immer lauter und sie haben wahrscheinlich nur eine CD !!!!!

Donnerstag, 8.9.11

Das letzte Schiff ist heute Nachmittag „eingetrudelt“ Es ist kaum zu glauben, zwischen dem ersten und dem letzten Boot liegen 3 Tage!!! In der Nacht wurden wir immer wieder von den Begrüssungsböllern wachgemacht. Ein Schiff hat sogar einen Papagei an Bord gehabt!!!

Der Träger sollte heute montiert werden, aber bei der Anprobe gefiel Andy die Stabilität nicht so ganz, also wurden kurzerhand noch Verstrebungen angeschweisst.

Freitag, 9.9.11

Es ist soweit, der Träger wird das letzte Mal auf die MON AMOUR gebracht. Andy ist jetzt zufrieden (Wolfgang natürlich auch) und wir können Richtfest feiern.

Habe ganz schnell den Weihnachtsbaum rausgekramt, ein paar Luftschlangen dran; und fertig ist unser Richtbäumchen!!! Schaut mal, wie der Edelstahl in der Sonne glitzert, toll was??

Mittwoch 14.09.11

Karla und Alfred aus Österreich (die beiden wohnen seit 1 Jahr auf der Insel) wollen heute nach Valle gran Rey zum deutschen Bäcker und deutschem Metzger. Sie nehmen mich mit und zeigen mir bei einer Rundfahrt schon mal die Insel. Alleine die Straßenführungen mit ihren Serpentinen sind schon beeindruckend. Ruck zuck ist das Auto von 0 m auf 1200 Höhenmeter geklettert. Da muss man schon sehr konzentriert fahren. Nach einer Kurve ist die Landschaft noch felsig und nach der nächsten eröffnen sich bereits grüne Wälder.

Samstag 17.9.11

Besuch aus Deutschland hat sich angesagt. Andrea aus Bad Essen besucht uns für eine Woche auf der Insel. Sie kommt mit der Fähre um 9.45h von Teneriffa, wir frühstücken gemeinsam und dann ziehen wir Frauen erstmal los in den Ort.

Dienstag, 20.9.11

Wir mieten uns für 3 Tage ein Auto und erkunden die Insel. Der erste Tag zieht uns in den Norden über Hermigua, Agulo nach Vallehermoso über kurvenreiche Strassen durch tiefe Schluchten und grünen Tälern Hier in der Ecke werden viel Weintrauben, Bananen und Datteln auf terrassenförmigen Feldern angebaut.

Hier sind wir schon 1100m hoch

Im Besucherzentrum Juego de Bolas im Nationalpark Garajonay erfährt man u.a. einiges über El Silbo, eine Pfeifsprache, die die Einwohner vor der Erfindung des Telefons als Nachrichtenübermittlung nutzten. Durch verschiedene Fingerstellungen werden unterschiedliche Pfeiftöne erzeugt. Die Pfiffe sind bis zu 4 km weit zu hören. Die Sprache wird heute sogar wieder in den Schulen gelehrt. Um 18.30 h kehren wir drei ganz kaputt wieder auf der MON AMOUR ein.

Mittwoch, 21.9.11

Nationalpark Garajonay; dieser Park ist 4000 ha groß und hat den größten intakten alten Waldbestand der Canaren. Durch die einzigartigen Wetterbedingungen – kalte atlantische Passatwinde und warme Winde – entsteht immer Nebel, der für Feuchtigkeit sorgt. Die Bäume erreichen zum Teil ungeahnte Größen.

Einzelne Exemplare der Lorbeerbäume werden bis zu 20m hoch. Wir machen eine kleine Wanderung von 4,2 km durch den Nebelwald und pflücken Lorbeerblätter zum trocknen. Heute ist kein Nebel, aber auch so wirkt  der Wald ein wenig gespenstig durch die vielen knochigen, beflechteten Äste. Es könnte jeden Moment eine kleine Hexe durch die Äste lucken!

Anschließend geht es mit dem Auto weiter nach Valle Gran Rey, das Tal der großen Könige.

Hier haben sich in den 70igern viele Hippies aus Deutschland niedergelassen und heute sieht man hier und da noch einige „ergraute“. Ansonsten gibt es an der Küste viele Hotelanlagen, da hier das touristische Geschehen der Insel stattfindet.

Donnerstag, 22.9.11

Der westliche Teil der Insel steht heute an. Über Chipude  geht’s weiter über Alajero zum Flughafen La Gomera. Das Gebäude ist schon sehenswert. Der Eingang ist einer Kirche nachempfunden und im inneren ähnelt der Flughafen eher einer Hotellobby als an eine Abflughalle.

Es gibt 3 Autovermietstationen, einen Souvenirladen und ein Restaurant  für Passagiere (morgens und abends landet bzw. startet eine Propellermaschine!!!)  Hier sind EU-Gelder einfach nur hübsch anzusehen.  Dann fahren wir weiter nach Playa Santiago, besuchen Gertrud und Bernd aus Bünde dort, sehen uns ihre Ferienwohnung an, trinken ein Gläschen Sekt und  dann geht es auch schon wieder zurück nach San Sebastian.

Andy, unser Erbauer des Geräteträgers, hat heute Geburtstag und wir wollen grillen.

Der Himmel zog sich bedrohlich zu und es hat doch tatsächlich ein paar Tropen geregnet!!!! Zur Feier war es schön trocken, doch genau in dem Moment, wo alles weggeräumt war, gab es nochmals einen kräftigen Schauer.

Freitag, 23.9.11

Wir gehen noch mal in die Stadt und wir Frauen legen uns für 2 Stunden an den Strand und Andrea genießt einfach noch mal die Sonne

Samstag, 24.9.11

Um 13.00h fährt die Fähre mit Andrea und Gertrud (zufällig fliegen die beiden mit dem gleichen Flieger wieder nach Deutschland) nach Teneriffa. Die beiden müssen leider auf dem Flughafen noch einige Stunden herumlungern, da der Flieger erst um 19.15h fliegt. Und schon wieder ist eine Woche rum…..

Montag, 26.9.11

Es ist vollbracht. Der Geräteträger ist komplett fertig, d.h. alles ist montiert und funktioniert. Wofür braucht ein Schiff ein Geräteträger? Diese Frage wurde uns schon so manches mal gestellt. Also; wir haben darauf die Solarpaneelen und den Windgenerator montiert. Die Paneele sind jetzt mit einem kurzen Zug verstellbar. Früher waren sie in der Backskiste verstaut, wurden nach Bedarf rausgeholt und Wolfgang rannte mit den Dingern der Sonne hinterher (oder so ähnlich). Jetzt müssen wir nur einen Schalter umlegen und sie laden unsere Batterien auf. Der Windgenerator ist neu, falls die Sonne mal nicht scheint,  übernimmt der Wind halt die Aufladung. Weiterhin ist an dem Geräteträger ein klappbarer Bügel angeschweißt, an dem wir unser Schlauchboot befestigen können, damit es nicht immer im Wasser liegt (wegen dem Bewuchs). Die Anhängerkupplung wird vielleicht das nächste Mal angeschweißt…. (hi hi)