Archiv für November 2014

Oktober 2014

Hallo, jetzt ist es wieder an der Zeit zu schreiben; wie bereits berichtet, sind wir am 23. Sept. nach Deutschland geflogen um mal wieder einiges zu erledigen. Doch unser größtes Erlebnis war die Reise nach Armenien, denn dort hat Wolfgang´s Sohn kirchlich geheiratet. Hier nun der Reisebericht;

 

Montag, 6. Oktober 2014

Unser Freund Herbert fährt uns um 12.00h mittags zum Bahnhof Herford und wir fahren mit der Bahn direkt zum Flughafen Düsseldorf, ohne umsteigen zu müssen, herrlich…….! Der Flug geht um 18.00h zunächst nach Wien und dauert nur 1 Std. 10 Min. dort treffen wir Corry und Johannes, Freunde des Brautpaares und wir vier steigen um 22.20h in den Flieger nach Yerevan. Nach 3,5 Std. erreichen wir Yerevan, einen topmodernen Flughafen und nach Einreiseformalitäten und Gepäckabholung nehmen uns Michael (Sohn), Manya (Schwiegertochter), Joshua (Sohn der beiden) und Karen (Bruder von Manya) mit Rosensträußen in Empfang. Etwas übermüdet, aber staunend beziehen wir unsere Bleibe hoch über Eriwan. Michael und Manya haben für uns alle eine Wohnung, bzw. ein wunderschönes Haus mit 4 Schlafzimmern (jedes mit eigenem Bad) Küche, Esszimmer, Wohnzimmer (eigentlich mehr Wohnsaal) und eine riesige Terrasse mit herrlichen Blick auf Eriwan gemietet, heisst also Hochzeits-WG 😉

Dienstag, 7. Oktober 2014

Eigentlich wissen wir ja so über Armenien rein gar nichts, also haben wir vor der Reise ein wenig im Internet recherchiert und folgendes rausbekommen:

Armenien liegt am Kreuzungspunkt zwischen Europa und Asien, ist ein Binnenstaat im Kaukasus und liegt im Bergland zwischen Georgien, Aserbaidschan, dem Iran und der Türkei.hat gut 3 Millionen  Einwohner und ein Drittel davon lebt in der Hauptstadt Yerevan.  Sie ist eine er ältesten Städte der Welt und wurde vor ca 2800 Jahren gegründet. Leider wurden große Teile der Altstadt in den dreißiger Jahren abgerissen, aber die neuen Gebäude sind meist in dem für Armenien typischen braun-rosafarbenen Tuffstein erbaut. Es war das erste Land, das sich zum Christentum bekannte und fast alle Einwohner gehören dem armenisch-apostolischen Glauben an. An klaren Tagen kann man jenseits der türkischen Grenze die beiden Gipfel des Berges Ararat sehen, wo angeblich die Arche Noah nach der Sintflut strandete.

Die Währungseinheit der der „Dram“, ca 500 Dram entsprechen 1 Euro, da kommen leicht ein paar Tausender zusammen…

Auch wird Armenien das Land der Steine genannt, vor allem der Kreuzsteine, von denen wir noch sehr viele zu sehen bekommen.

 Die gesamte Hochzeits-WG trifft sich ausgeschlafen zum ausgedehnten Frühstück und wir schauen uns erst einmal Yerevan von der Terrasse aus an. Unsere Wohnung liegt genau neben dem Haus von Charles Asnavour, einem Chansonnier, Liedtexter, Komponist und Filmschauspieler. (den älteren unter uns, ist der Name vielleicht ein Begriff?)  

Später gehen wir über die Kaskaden von Yervan, die genau neben uns liegen, in die Stadt.

Die Kaskade ist ein gewaltiger Treppenkomplex aus hellen Travertinstein, der sich mitten im Zentrum 572 Stufen weit einen Berghang emporstreckt. Der Entwurf stammt aus den dreißiger Jahren, in den siebzigern ließ Moskau das Monstrum bauen, als Denkmal der 50jährigen Sowjetisierung Armeniens. Es wurde nie ganz fertig, die Sowjetunion ging unter und zu Beginn des neuen Jahrtausends kam aus Amerika Gerard Cafesijian, Sohn armenischer Emigranten, Geschäftsmann und Kunstsammler. Er ließ im Inneren der Kaskade das erste große Museum für zeitgenössische Kunst im Kauskasus einrichten. Heute schauen wir uns erst einmal alles von aussen an, den Museumbesuch verschieben wir auf die nächsten Tage.

Kunstwerke der Kaskaden

Manya zeigt uns noch das Konservartorium, in dem sie vor einigen Jahren Musik studiert hat und anschliessend gehen wir in ein typisch armenisches Restaurant zum essen. Für uns Europäer ist es schon schwierig, die armenische und auch russische Schrift zu lesen. Gott sei Dank ist die Speisekarte bebildert und dank Manya bekommen wir verschiedene typische Gerichte zum probieren. (ähnlich wie die Tapas in Spanien).

Abends kommt noch Manyas Bruder Karen und mariniert das Fleisch für die Hochzeit. Mann nehme ganz viel Nackenkoteletts, verteile sie auf dem Küchentisch, würzt sie mit einer Mischung aus 2 Sorten Pfeffer, Salz und Chilli, schichtet sie mit rohen Zwiebeln in einem Behälter, drückt alles fest an und lässt es eine Nacht stehen. Die Koteletts werden am nächsten Tag total von den Zwiebeln befreit und auf große Spieße gesteckt, die dann auf den Grill wandern!!!!

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Hochzeit

Wir lassen den Tag langsam angehen, denn er wird lang…… Um 15.30h stehen wir alle – natürlich in Schale geschmissen – parat und werden zur Kirche gefahren. Dort warten bereits der Fotograf und der Rest der Familie von Manya. Die Begrüßung ist sehr herzlich, nur leider gibt es hier und da einige Verständigungsprobleme, aber egal, mit ein paar Worten englisch und einigen Handverrenkungen klappt es denn dann gut.

Die Trauung wird armenisch-apostolisch vollzogen und wir verstehen leider nichts, aber es ist sehr festlich und es singt jemand mit einer herrlichen Stimme, die Gänsehaut verursacht und auf die Tränendrüse drückt.

Anschließend fahren wir wieder zurück in unsere Hochzeits-WG, dort hat inzwischen ein Partyservice alles schick hergerichtet. Dem Brautpaar wird vor der Haustüre jeweils ein Lavash-Brot auf die Schultern gelegt und sie bekommen je einen Löffel warmen Honig in dem Mund. Das ist eine Tradition und soll dem Paar Glück bringen. Lavash ist ein ganz dünn gebackenes Fladenbrot und ist das meist gegessene Brot Armeniens. Man benutzt es gerne zum einschlagen von Gemüse oder Fleisch. Mmmh, lecker…..

Das Büffet gibt reichlich Speisen her und das gegrillte Fleisch ist sehr zart und schmeckt einfach köstlich. Zum Nachtisch wird die Hochzeitstorte angeschnitten und der „Verdauerli“ darf auch nicht fehlen. Irgendwie haben wir heute nichts von dem angeblich reichlichen Vodkaverzehr mitbekommen. Der Kelch ist an uns vorübergegangen 😉

Nach dem Essen trat eine Tanzgruppe mit eigenen Musikern auf, die traditionelle Tänze aufführten und Lieder sangen. Nach einiger Übung durften wir sogar mittanzen und mitsingen. Auch wurde eine Wasserpfeife geraucht, aber das war eher etwas für die Männer!!!!

Danach wurden die  müden Glieder wieder heftig bewegt. Die Braut lernte ihrer Familie Salsa und wir erfreuten uns an den armenischen Tänzen, die viel Hand-und Armbewegungen erforderten.

 

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Heute machen wir eine Tour  zum Tempel nach Garni, auf der ca 30 km langen Fahrt von Yerevan zum Sonnentempel bekommen wir den ersten Kontakt mit den Kunstschätzen und der landschaftlichen Schönheit des Landes. Bereits nach der Stadtgrenze tauchen wir in die Landschaft eines kargen, von der Sonne ausgetrockneten Hochplateaus ein.

Der Sonnentempel von Garni aus dem 1. Jahrhundert nach Chr. Wurde 1679 durch ein Erdbeben zerstört, aber in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts originalgetreu rekonstruiert.

Einige Kilometer von Garni entfernt liegt in einer malerischen Felsenschlucht die Klosteranlage von Geghard. Die bestehende Anlage entstand hauptsächlich im 13.Jahrhundert. Geghard wurde an der Stelle eines Klosters aus dem 7.Jahrhundert errichtet, indem der Legende nach jene Lanze aufbewahrt worden sein soll, mit der römische Soldaten Jesus nach dem erlittenen Kreuztod in die Brust stachen und die der Apostel Thaddäus nach Armenien gebracht haben soll.

Große Teile des Klosters wurden nicht Stein auf Stein gemauert, sondern direkt aus dem Stein gehauen.

Eigentlich sind wir etwas spät, aber wir alle möchten doch den Sevansee noch sehen. Die Sonne steht schon ziemlich weit unten und die Temperaturen hier sind weitaus tiefer als in Yerewan. Der See ist mit 940 km² nicht nur der größte Süßwassersee Armeniens, sondern auch der größte des Kaukasus und mit seine Höhe von etwa 1900 m über dem Meeresspiegel einer der größten Hochgebirgsseen der Welt. Wir schauen uns kurz die Klosterkirchen von Sevanavank an. Das Kloster wurde im Jahre 874 gegründet. Kern des Klosters waren drei kleine erbaute Kirchen, von denen heute noch zwei bestehen. Doch lange halten wir uns am See nicht auf, denn es ist kalt, sehr kalt und die Sonne ist auf dem Weg in die Nacht. Wir trinken noch einem heißen Kaffee und machen uns auf den Weg in unsere Hochzeits-WG.

Freitag, 10. Oktober 2014

Es stehen folgende Sachen auf dem Programm; die Klöster Chor Virap, Norawank und um 20.00h steht ein Fußballspiel der Männer an, dazu später mehr!  Aber; Pläne sind da, um umgeschmissen zu werden. Unser Kleinbuschaffeur meinte, wir müssten unbedingt noch nach  Etschmiatsin.

Etschmiatsin ist eine Stadt, die vom 2. bis 4. Jahrhundert Hauptstadt von Armenien war und heute der Sitz des Katholikus, das geistliche Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche ist, man kann es vergleichen mit dem Papst bei den Katholiken. Das „Reich“ des Katholikus besteht fast aus einer eigenen Stadt, die gleich 3 Kirchen und eine Klosterschule beinhaltet. Etschmiadsin bedeutet so viel wie „Herabgestiegen ist der Eingeborene“, da die Kirche an der Stelle gebaut wurde, wo Christus Gregor dem Erleuchter schienen sein soll. Also fahren wir ca 30 km westlich von Yerevan zu diesem Weltkulturerbe.

Ein kleines Bild aus dem Internet von der Kathedrale ohne Baugerüst!

 

Weiter geht die Fahrt zum Kloster Noravank durch einen wunderschönen Canyon, die Farben sind einfach unglaublich, die roten Felsen und darüber der blaue Himmel, einfach traumhaft. Unterwegs hält unser Fahrer an einem kleinen „Gasthof“, der schon sehr sehenswert ist. Zunächst wollten wir uns gar nicht setzen, denn wir hatten noch Reste vom Buffet, die wir essen wollten. Also suchten die Damen erst einmal eine Toilette und dann wurden unsere Essenpakete neben dem Auto ausgepackt. Eigentlich haben wir mehr versteckt gegessen, denn 5m neben einem Grill zu essen, war uns schon peinlich!! Aber dann kam jemand und bat uns doch an den Tisch, unsere Sachen könnten wir ruhig mitnehmen??? Wir haben dann doch einen Kaffee bestellt und das gut schmeckende Lavash-Brot mit Yoghurt.

 

Gut gestärkt geht es weiter zum Kloster, das als eines der schönsten Armeniens gilt. Es liegt am Ende des Canyons, den der Darichay-Fluss in die rötlichen Felsen hineingeschnitten hat. Das Kloster wurde 1205 gegründet und es ließ die Familie Orbelja, die Fürsten von Syunik, erbauen.

Es hat 3 Kirchen, Grabkapellen und sonstige Bauten. Ältestes Bauwerk ist die Täuferkirche – Surb Karapet – aus dem 9./10. Jahrhundert. Das heutige Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet und diente als Bischofssitz und Grabstätte der Orbeljan-Fürsten daran angebaut ist die Gregorkirche – Sup Grigor -.  Die Mausoleumskirche –Surp Astvatstin – wurde im 14.Jahrhundert errichtet und ist der Muttergottes geweiht. 

Die Mausoleumskirche hat zwei Eingänge, einen zu ebener Erde und der andere liegt in ca 5 m Höhe und kann über kleine, ca 30cm breite Stufen erreicht werden. Wolfgang ist natürlich sofort oben, doch wir Frauen kämpfen noch mit uns, hochgehen geht ja noch, aber wie kommen wir wieder runter? So ohne Geländer? Mutig wie wir sind, haben wir es gewagt und konnten das uns den oberen Teil der Kirche ansehen. 

Gegenüber der Kirche gab es ein Loch mit einer Leiter und neugierig wie wir sind, wurde auch dieses Loch näher ergründet. Unten wurde es etwas breiter und verzweigte sich in kleinere Kammern, aber wir haben leider nicht rausbekommen, was darin früher war. Vorratsräume oder Gebetshöhlen?? Auch haben leider meine Internetrecherchen nichts rausbekommen, also lassen wir unserer Fantasie ein wenig freien Lauf.

Es ist schon ein komisches Gefühl, über all die Grabplatten zu steigen, die alle sehr kunstvolle Steinmeißelungen haben und ist enorm, was früher so mitten in die Wildnis gebaut wurde.

Die Zeit drängt, denn wir wollen ja noch zum Kloster Virap und die Fahrt dauert noch ca 2 Std. Unser Chauffeur verspricht uns auch pünktlich zum Fussballspiel der Männer wieder zurück zu sein. Also alle Mann rein ins Auto und los geht die Fahrt. Unterwegs können wir den Berg Ararat oft bewundern und ab und zu lichtet sich der Nebel um seine Spitze. Hier und da fallen auch schon mal die Äuglein von einigen zu, iss ja auch klar, haben ja schließlich auch einiges zu verarbeiten!!!

Leider kommen wir zum Kloster Virap, das „Tiefes Verlies“ bedeutet, zu spät. Die Besichtigung können wir nicht mehr machen. Aber Manya gibt uns so einige Informationen; Grigor, ein Berater des Königs, weigerte sich, an einer heidnischen Zeremonie teilzunehmen, wurde daraufhin gemartert und in ein sechs Meter tiefes Verließ geworfen, das unter diesem Kloster ist. Als der König 13 Jahre später erkrankte, heilte ihn Grigor und daraufhin nahm der König und sein Hof den christlichen Glauben an und Grigor durfte seine Religion verbreiten, die armenisch apostolische, die heute noch verbreitet ist.

Die Zeit drängt nun doch, es ist bereits 18.00h, der Fahrer gibt Gas, dann piept es mehrere Male und schon stottert der Motor und wir bleiben mitten in der Wildnis stehen.  Gas alle und der Sprit auch noch, upps!!!! Aber unser Chauffer hatte bei dem Kloster Virap einen Bekannten getroffen, den rief der gleich an und dieser kam mit seinem Auto, lud unseren Chauffeur ein und sie holten ein paar Liter Sprit. Nach ca 30 Min. ging die Fahrt dann weiter zur Gas-Tankstelle, wir mussten dort alle aussteigen, wegen Explosionsgefahr!!  Dann gab der Fahrer alles, wir wurden hin und her geschüttelt und nur 15 Min. zu spät kamen wir an der Sporthalle an. Nur waren unsere Männer noch nicht entsprechend angezogen und mitten auf dem Bürgersteig wurden die Sportklamotten aus den Koffern gesucht. (Morgens haben wir unsere Hochzeits-WG in dem schönen Domnizil auflösen müssen, denn heute ziehen wir um in die Stadt. Die Koffer hatte der Bruder von Manya abgeholt und in einem Auto verstaut)  Die Männer rennen zur Sporthalle und wir Frauen beziehen derweil unser neues Domnizil. Dort warten bereits die Frauen der Brüder mit Wein und Geschenken auf uns. Der kleine Joshua wird geküsst und geknuddelt und fühlt sich wohl!!

Nach 2 Std. treffen die Männer auch wieder ein, sie sehen zwar ein wenig kaputt aus, aber das Spiel hat allen Spaß gemacht. Wolfgang war der älteste und die Jugend war erstaunt über seine Ausdauer…. Über die Frage, wer denn gewonnen hat, gab es mehrere Aussagen. Die Gastgeber meinten, es wäre unentschieden ausgegangen, aber unsere Männer meinten, sie hätten haushoch verloren (das ist z.B. Gastfreundschaft der Armenier!!)

Ganz schön kaputt sind wir dann so gegen 23.30h ins Bett gegangen und für Johannes und Corry wird es eine sehr kurze Nacht, denn die beiden fliegen um 4.15h wieder zurück nach Deutschland. Kai-Michael und Wolfgang begleiten die zwei noch an den Flughafen.

Samstag, 11.Oktober 2014

Ab heute sind wir in unserer neuen Hochzeits-WG nur noch 4 ½ Personen. Nach dem Frühstück wollen wir zur Vernissage. Unsere neue Wohnung liegt mitten in der Stadt und wir können zu Fuss gehen. Die Vernissage ist ein Flohmarkt, Kunstmarkt, Klamottenmarkt, es gibt einfach alles, was man sich wüschen kann. Von Büchern, Bildern, Töpfen, Pfannen, billige Souvenirs, Schmuck, Musikinstrumenten, Schnitzereien, Antiquitäten, einfach alles. Dieser Markt findet jedes Wochenende statt und ist sehr beliebt. Ihr glaubt es kaum, aber wir haben nichts gekauft…… gut, dass auf dem Schiff wenig Platz ist, denn die Versuchung war schon bei einigen Stücken sehr groß.

Abends sind wir eingeladen bei Karen, Manyas Bruder zum großen Familienessen. Da uns die ganze Familie bereits mit Geschenken überhäuft hat, wollten wir uns als Gastgeschenk etwas besonderes einfallen lassen. Auf der Vernissage haben wir auch schon unsere Fühler ausgestreckt, konnten aber leider nichts passendes finden. Da hatte dann Kai-Michael eine tolle Idee. Die Frauen freuen sich bestimmt über Rosen, gute Idee, also machten wir auf dem Weg zum Essen an einem Rosen- Blumenstand an der Straße halt und ließen gleich 4 Sträuße á 19 Rosen zusammenstellen. Die Dame am Stand war ganz aufgeregt und freute sich über diesen großen Verkauf. Gleich standen 2 Männer parat, die uns die Rosen bis zum Haus trugen. Das nenn ich Service!!!!

Nun zu der Einladung;  Der Tisch war für 20 Personen gedeckt, fast alle Familienmitglieder von Manya waren dort und es wurden reichlich Speisen aufgetragen. Wolfgang und ich waren die Ehrengäste, wir durften zuerst am Tisch Platz nehmen und gleich ging es los mit den Trinksprüchen, die einem die Tränen in die Augen drückten, nachdem Manya, wie immer, alles übersetzte. Angestoßen wurde mit Vodka, immer und immer wieder, aber; dazu haben wir Wasser getrunken und den Vodka immer nur in kleinen Schlückchen getrunken (nicht hopp und weg….!!)   Nachdem wir die leckeren aufgetischen Speisen alle durchprobiert hatten, kam dann noch das Fleisch auf den Tisch… Es gab geschlagenes, ja ihr lest richtig, nicht durchgedrehtes, nein, wirklich es war ein Mus von Rindfleisch. Das wurde kräftig gewürzt und in großen Stücken gekocht. Der Geschmack erinnerte uns ein wenig an Leberkäse, ganz lecker…….. Eigentlich passte ja nichts mehr in uns rein, aber dann kam noch Obst auf den Tisch und ruck zuck lag es auch schon geschält und in Schreiben geschnitten auf unserem Teller. Dazwischen dann immer Trinksprüche und Vodka. Nach dem Obst dann der Kuchen, ok ein kleines Stückchen zum probieren, für Kaffee war es etwas spät, aber ein Vodka passt noch. Nach 3 Stunden Essen wollten wir nur noch in die horizontale, aber nicht wegen des Vodkas, den haben wir alle super gut vertragen. Wie gesagt, mit Wasser dazu war es überhaupt kein Problem, selbst für Wolfgang nicht!!!!

Dieser schöne Abend hat uns mal wieder gezeigt, wie gastfreundlich die Armenier sind, einfach unglaublich, was dort alles aufgetischt wurde. Die Vorbereitungen haben (nach Nachfrage) 2 Tage gedauert, es war einfach faszinierend. Auch die Kinder bzw. Teenies (14 – 24 Jahre alt) waren anwesend an einem Samstagabend!!!

Sonntag, 12.Oktober 2015

Der Bruder Arthur mit seiner Frau Naira und Sohn Vanosch gestalten heute unseren Tag. Wir haben uns verabredet zu dem Museumsbesuch (zeitgenössische Kunst)in den Kaskaden. Das Museum erstreckt sich über 4 Etagen und war sehr sehenswert. Leider durften wir innen keine Fotos machen, aber draussen….

Nach dem Museumsbesuch wurden wir eingeladen in ein chinesisches Restaurant und auch hier wurden alle bestellten Speisen in die Mitte gestellt und jeder probierte von den verschiedenen Gerichten. (Tapas auf chinesisch!) Während des Essens wurden wir wieder beschenkt. Wir bekamen einen schönen geschnitzten Kreuzstein und Kai-Michael ein Schachspiel aus Walnussholz.

Vanosch hatte für den Abend einen Tisch in einem mondänen Jazz-Club bestellt, dort sollte eine gute Band auftreten, aber vorher sollten wir noch mit in seine Stammkneipe, um einen Cocktail zu trinken. Der kleine Joshi wurde zu seinen Tanten gebracht, bei denen er „fürstlich“ aufgehoben war und wir machten es uns in der Cocktailbar bequem. Es war wirklich schön dort, eine Atmosphäre wie bei Oma im Wohnzimmer und die Cocktails bzw. der Jägermeister schmeckten wundervoll. Es trat dort auch eine 3köpfige Band auf, das Jazz-Trio, und sie machten wundervolle Musik.

Bekannte Titel, die jeder kannte, bekamen einen Jazzhauch von der Querflöte, die mit voller Leidenschaft gespielt wurde. Auch der Sänger hatte eine schöne weiche Stimme. Das alles gefiel uns allen so gut, dass wir Vanosch fragten, ob wir nicht den ganzen Abend hier verbringen dürften. Die Gäste sind Könige, also bestellte er den Tisch in der anderen Kneipe wieder ab. Der Abend war soooo schön. Vielen Dank dafür Vanosch…..

Montag, 13. Oktober 2014

Nach dem gestrigen Abend war erst einmal wieder ausschlafen angesagt, nach unserem reichhaltigen Frühstück wollten wir zum Matenadaran, aber leider war es heute geschlossen. Das Mashtots Matenadaran-Institut, kurz Matenadaran,  ist das Zentralarchiv für alte armenische Handschriften. Seit 1962 ist es nach dem Heiligen Mesrop Maschtoz benannt, dem Entwickler des armenischen Alphabets

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Am Nachmittag  hat der andere Bruder von Manya, Ara, einen Termin in der Ararat-Brennerei für uns klargemacht. Die Führung fand sogar in deutscher Sprache statt. Und schon haben wir mal wieder einiges von der Brandy-Herstellung gelernt:

 Ararat Brandys von der Yerevan Brandy Company sind legendär und verkörpern Armenien. Dieses Produkt wurde seit vielen Generationen hergestellt, die Branntweinproduktion seit 1887.  Und heute ist es eine der bekanntesten und erfolgreichsten Marken weltweit. Branntweinproduktion seit 1887. Es werden nur lokale Rebsorten verwendet aus dem Ararat-Tal.  Die Methode der doppelten Destillation bewahrt den Geschmack und das Aroma der Trauben, und überträgt sie in die Schnaps Spirituosen. Die Alterung der Brände wird ausschließlich in armenischen Eichenfässern durchgeführt. von Eiche. Während des Alterungsprozesses  wird der „Geist“  mit natürlichen Aromen von getrockneten Früchten, Gewürzen, Schokolade und Vanille angereichert.

Es fand sogar eine Verköstigung nach der Besichtigung statt. Wir durften den Unterschied zwischen dem 3 Jahre alten und dem 7 Jahre alten Brandy selber schmecken. Einen 20jährigen bekamen wir dann auch gleich wieder geschenkt und ich brauche bestimmt nicht zu beschreiben, wie dieser schmeckt.  Mmmmmhhh

Am Nachmittag wollten wir noch in das histrorische Museum, aber leider waren wir zu spät. So gingen wir dann noch mal in das typisch armenische Restaurant, in dem wir letzte Woche bereits waren. Dort hat uns Kai-Michael einen Wunsch mitgeteilt; „Ich möchte nur eine Kleinigkeit essen, ganz für mich alleine auf einem Teller und ich möchte nirgends etwas probieren!“  Wie kommt er denn auf so einen Wunsch ?     😉   Hier noch ein paar letzte Eindrücke

Zurück in unserer Hochzeits-WG warteten bereits alle Familienmitglieder, um uns zu verabschieden, denn heute nach um 4.15h geht unser Flieger wieder zurück nach Deutschland. Packen mussten wir ja auch noch und unsere Taschen gingen gerade so zu, denn hier und da kam noch eine Flasche Wein, eine Falsche Vodka und diverse Käsespezialitäten dazu.

Gegen 23.00h waren wir dann im Bett und konnten noch bis 2.00h etwas ruhen. Am Flughafen warteten bereits wieder alle 3 Brüder von Manya, eine Schwägerin, der 80jährige Onkel und 2  Neffen auf uns um uns nochmals zu verabschieden, und das morgens um 3.00h, einfach unglaublich!!!

Diese schöne Woche ging so schnell vorüber und die Gastfreundschaft der Armenier ist schier unglaublich. Die Landschaft ist wunderschön und wir hatten ja das Vergnügen, durch Manya eine ganz besondere Führung durch ihr Land zu bekommen. An dieser Stelle noch mal tausend Dank an sie, denn für sie war diese Woche der Stress pur. Eigene Hochzeit, die Familie in Armenien, Kind, Besuch 1 Woche nonstop um sich und Ausflüge organisieren, die vielen Übersetzungen; Manya schau mal hier, Manya kannst du das mal übersetzten, Manya, wie heißt das Kloster, wie heißt die Kirche usw

Tausend Dank „Shnorakalautiun“ an Manya, Kai-Michael und die ganze Familie in Armenien für diese wunder- wunderschöne Zeit!!