Archiv für September 2016
August – September 2016
Mittwoch, 3. August 2016
Feuer!!!!! Gegen 14.00h entdeckt Gaby die ersten Rauchwolken Richtung Mancha. Kurz danach starten bereits die in Puntagorda stationierten Hubschrauber zum löschen. Doch leider nehmen die Rauchwolken weiter zu und wir können bereits die Flammen sehen. Abends dann sehen wir die riesigen Flammen deutlicher und wir bekommen doch ein ganz beklemmendes Gefühl, obwohl das Feuer weit weg von uns ist.
Donnerstag, 4. August 2016
Wir lesen im Internet das deutsche Portal http://www.la-palma-aktuell.de/cc/news.php, aus dem wir folgende Meldungen und obige Fotos haben;
Es ist bereits ein Toter zu vermelden. Ein Mitarbeiter vom Umweltamt soll in der Nacht vom Feuer überrascht worden sein. Der Wind drehte morgens auf Nordost, sodass die Ausbreitung des Feuers nach El Paso verlangsamt wurde. Allerdings fachte der Wind in den oberen Gegenden das Feuer immer wieder an und es kam zu vielen„Explosionen“, die durch die enorme Hitze entstehen. Die Hubschrauber konzentrieren sich jetzt nur auf die unteren Wohngebiete Jedey und San Nicolas, es gilt zunächst bewohnte Gebiete sicher zu halten. Es wurden bereits Einwohner von Jedey, San Nicolas und Tacande evakuiert, allerdings bleiben meist ein paar Anwohner an den Häusern, um den Besitz von dem Flammen zu sichern.
Wolfgang hat eine ganz unruhige Nacht und er steht immer wieder auf, um nach dem Feuer zu sehen. Morgens sahen wir dann die Auswirkungen bei uns an Bord; Asche, Asche, Asche überall. Die Holzkohle zum nächsten Grillabend wurde uns auch gleich kostenfrei angeliefert, sogar Kiefernnadeln wurden zu uns rübergeweht. Vor dem Frühstück wurde erst einmal das Cockpit ausgesaugt und später ging des der Asche an den Kragen….. aber dem Ascheregen werden wir einfach nicht Herr. Flammen sehen wir heute mittag zwar keine mehr, aber der Himmel ist immer noch dunkel.
Eigentlich wollten wir heute mit Erika und Heinz nach Brena Alta fahren, aber die beiden wohnen noch näher am Feuer und der Wind weht sogar noch brennende Rinde der Kiefern auf ihr Grundstück!!!
Freitag, 5. August 2016
Letzte Nacht konnten wir immer noch das Feuer beobachten, nun aber weiter südlich. Ein Deutscher, der in einer Höhle wohnt, soll sein gebrauchtes Toilettenpapier im Wald verbrannt haben und hat dadurch den Brand verursacht. Inzwischen sind 8 Hubschrauber, 3 Löschflugzeuge und eine Menge freiwilliger Helfer dabei, den Brand zu bekämpfen, der inzwischen ca 3000 ha Wald und Weingebiete vernichtet hat.. Hier nochmal ein Auszug von der Internetseite la palma aktuell;
Problematischer scheint es nun im Süden zu sein, besonders in den hohen Zonen und dem Anfang der Vulkanroute im oberen Teil des Ortes. – In Los Canarios, dem zentralen Ortsteil hat man die meisten Leute evakuiert, runter zum Strand und erneut war das Hotel auch sehr hilfsbereit und hat viele Menschen dort die Nacht verbringen lassen. – In Las Indias, also Westseite unterhalb des Hauptortes wiederholt sich die Geschichte aus dem Jahr 2009, durch Funkenflug entzündet sich dort die Vegetation, aber die Hauseigentümer stehen mit dem Schlauch in der Hand und verhindern so, ein Übergreifen auf die Häuser, zum Teil deren einziger Besitz.
Das war zum Teil das Problem der Leute in Tacande und San Nicolas, irgendwann war der Strom weg, da die Leitungen angebrannt wurden, und dann musste man sich auf Stadtwasser oder auf Handpumpen verlassen, um das Haus oder die Umgebung nass zu halten. – So manch ein Nachbar dort hat sein Hab und Gut gerettet, in dem er ohne Unterlass, die ganze Nacht lang mit einer Spritze, welche sonst zum Spritzen von Insektiziden dient und 16 Liter Wasser fasst, das Umfeld um sein Haus feucht gehalten hat. – Ein Freund von mir hat so das dritte Mal innerhalb von 11 Jahren sein Haus gerettet, aber das gelingt auch nur, wenn das Haus nicht direkt im Wald steht. – Auch aus Jedey hört man ähnliche Heldentaten der Nachbarschaften, der Schlauch in der Hand ist immer noch der beste Freund, allerdings sieht das natürlich die Guardia Civil anders, welche klar den Befehl hatte die Leute dort zu evakuieren, aber das gelingt nicht, wenn ein Palmero oder eine Palmera sein Heim gegen die Flammen verteidigen will. – Da entsteht durchaus ein Zwiespalt, so manches Haus wäre abgebrannt, wenn die Leute sich an den Evakuierungsbefehl gehalten hätten und es ist überhaupt nicht bekannt, dass irgendjemand von der Guardia Civil mit Gewalt aus seinem Haus geholt worden sei.
Die Temperaturen sind weiterhin schlimm, besonders eben für die Leute, welche jetzt in den Bergen auch noch mit schwerer Ausrüstung arbeiten müssen, das ist kaum nachzuvollziehen. – Einzig der Wind ist auf unserer Seite, kaum spürbar, allerdings kommt der Wind abends meist wieder, also wollen wir vorsichtig sein. – Früher Nachmittag der Schreck, man kämpft bereits an zwei Fronten, Fuencaliente und hoch oben in den Bergen von Jedey. – Dort bekämpft man das Feuer von der Ostseite aus, eben mit dem Canadair-Löschflugzeugen und man will eben verhindern, dass das Feuer in tiefere Zonen der Ostseite gelangt. – Dann kommt der Notruf, Feuer in La Punta bei Tijarafe, also ganz woanders und ohne Zusammenhang mit dem Feuer im Süden und Westen. – Man kann die Brandherde dort im Norden allerdings schnell ungefährlich machen, es sind ja viele Einsatzmittel auf der Insel. – Das wäre dann ein ganz „normales“ Feuer für dieses Wetter, denken wir eben daran, dass unsere jetzigen Probleme noch vor der Hitze entstanden sind.
Wir befreien heute die Mon Amour nochmals von der vielen Asche, denn der Wind hat nachgelassen und kommt im Moment aus nördlicher Richtung! Um 14.00h sehen wir, dass 2 Hubschrauber gen Norden fliegen und wie wir gelesen haben, sind sie jetzt in der Nähe von Tijarafe im Einsatz! Hoffentlich kriegen sie dieses Feuer schnell in den Griff!! Um 17.00h sehen wir, dass 1 Hubschrauber wieder gen Süden fliegt!! Dieses Feuer wurde jedoch schnell gelöscht.
Samstag, 6. August 2016
Hier nun wieder die neuesten Nachrichten von der Webseite http://www.la-palma-aktuell.de/cc/news.php
Alle Aufmerksamkeit gilt nun dem „Cabrito“
Das Zicklein macht Zicken
Bei den Mittagsnachrichten habe ich doch tatsächlich noch eine Feuerzustandseigenschaft unterschlagen. – Es gibt auch noch „estabilizado“, also stabilisiert, und das kommt ganz knapp vor kontrolliert. – Ich weiß nicht, ob diese ganzen Ausdrücke beim Feuerwehrlatein wirklich vorkommen, aber die zuständigen Politiker und Verantwortlichen bedienen sich eben solchen Ausdrücken um nicht „beim Scheißen erwischt“ sagen zu müssen. – Westseite, ohne Probleme, aber bei der Hitze ist das völlig in Ordnung, wenn man nicht von kontrolliert spricht. – Bei Fuencaliente spricht man allerdings bereits von „perimetrado“, also das Feuer in seine Schranken verwiesen und alle pinkeln nun gleichzeitig drauf.
Diese beiden „Fronten“ sind also nicht mehr die große Sorge, sondern nun schickt man alle Flugzeuge und Hubschrauber zum Zicklein, zum Cabrito, denn rund um den Berg sieht es noch gar nicht so wunderbar aus, nicht mal „acotado“ aber nach Zeugen von dort fliegen im Minutentakt Helikopter und Löschflugzeuge an. – Dort entzünden sich durch Funkenflug immer wieder einzelnen Flächen und machen es den Löschkräften nicht so ganz einfach, jedes kleine Brandnest direkt zu bekämpfen. – Hier merkt man nun eben die hohen Temperaturen und die geringe Luftfeuchte, unter normalen Umständen, also mit Nordostpassat bei 22 Grad und 60% relativer Luftfeuchte würde der Funkenflug es nicht schaffen, ein Feuer zu entfachen, aber im Moment ist das halt so, denkt man auch nur an ein Streichholz, dann brennt es bereits im Wald. – Gute drei Stunden hat man noch, das Zicklein dort oben in Mazo zu beruhigen und die tun dort alles, damit das gelingen kann.
Viele Einsatzkräfte sind nun bereits seit Mittwochnachmittag unterwegs und haben manchmal nur ein paar Stunden auf Bänken oder schnell aufgestellten Lagern geschlafen und so ist es sehr hilfreich, dass bereits heute Morgen Feuerwehrleute aus Fuerteventura und Tenerife zur Ablöse der meist erschöpften Kräfte hier angekommen sind, sowie eben die Soldaten der UME aus Sevilla, welche auch noch frisch sind. – Der große Kamov-K32 Hubschrauber musste zurück nach Tenerife, um anstehende technische Untersuchungen über sich ergehen zu lassen. – Natürlich fehlt die dicke Dusche hier, aber es wäre schlimm bis unvorstellbar, falls uns noch solch ein Helfer vom Himmel fällt, bloß weil man so wichtige Dinge wie die anstehende Wartung des Apparates einfach verschoben hätte.
Dann erzähle ich Ihnen noch die Geschichte von Diego, seinem Bruder und den Polizisten der Guardia Civil, und wie man denen ein Schnippchen schlägt. – Diegos Familie hat ein Haus in Tacande gebaut, schon fertig, auch mit Holzpergola, und man wollte in den kommenden Wochen einziehen. – Diego ist also seit Mittwoch Nacht dort oben, hat Schläuche bereit gelegt, einen Generator und Pumpen und hat in den vergangenen Tagen das Grundstück und den Garten verteidigt, und das mit Erfolg. – Es wäre vermessen oder vielleicht übertrieben zu sagen, ohne seinen Einsatz wäre das Haus verbrannt, der sicher wäre der Garten zu Grillkohle geworden und wenn sich Glut an einem Holzfenster oder der Pergola sammelt, dann kann das auch ganz schnell in die Hose gehen.
Aber die Guardia Civil hat Auftrag, bei denen heißt das wohl Befehl, niemanden dort in die Gegend zu lassen. – Aber Palmeros lassen sich nicht aus dem Haus verscheuchen, wenn es hinter dem Haus brennt und so drohte die Polizei Diego bereits, wenn er nicht bald verschwände, dann würden sie ihn mitnehmen und eine Strafe aufbrummen. – Schließlich rief er seinen Vater an, man verabredete sich und der fuhr hoch und holte Diego ab, und zeigte sich dabei einsichtig den korrekten Beamten, dass er nun endlich ihren Befehlen gehorchen würde. – Macht er auch, nur im Kofferraum saß Diegos Bruder, der passt nun auf das Haus auf, und keiner hat´s gesehen, und ich bin mir sicher, dass in vielen Autos, die nach Tacande oder San Nicolas fuhren, so einige Kofferräume mit Personal gefüllt waren. – Wir hoffen alle darauf, dass man morgen die Straße von El Paso nach San Nicolas auch offiziell wieder aufmacht, es gibt viel zu putzen und zu erledigen dort oben und jedes Mal im Kofferraum, das ist unbequem.
Hier bei uns uns Westen sehen wir nur noch gen Süden die gewaltigen Qualmwolken! Aber heute hat Wolfgang einen Trauertag eingeläutet; er musste sein allgeliebte „Rumrutsch-und Badehose“, die mittlerweile wirklich durchgerutscht ist, entsorgen. Zunächst ging er noch mit einer Schere dran um vielleicht doch noch eine Tasche oder einen Klettverschluss zu retten, aber sie endete doch mit einem sehr sehr traurigen Gesicht im Mülleimer!!! Dafür wurde Wolfgang aber abends belohnt mit seiner Lieblingsspeise; Rouladen……. Frederico, der Trans-Ocean Representant und seine Frau Rolande kommen heute zum Essen…
Montag, 8. August 2016
So, nun genug mit Feuer….. auf unserer Westseite ist die Gefahr erstmal gebannt, im Osten fliegen noch die Hubschrauber und machen Kontrollflüge. Die Feuerwehr ist aber in den Wäldern noch immer aktiv um die auflodernden kleineren Feuer zu bekämpfen. Die Menschen sind mittlerweile auch wieder in ihren Häusern und die Asche fliegt auch nicht mehr so dolle herum!!!!
Mittwoch, 10. August 2016
Der nächste Besuch kommt; Herbert hatte sich ja bereits angekündigt und seit Sonntag wissen wir, das Schwiegersohn Carsten auch mit im Flieger sitzt!! Der Flieger landet überpünktlich und bringt auch gleichzeitig eine neue Hitzewelle mit;
Morgens noch 12°C und abends 23.00h 27°C!
Donnerstag, 11. August 2016
Wer meint, auf die Mon Amour zu kommen, ohne ein Sight-Seeing-Programm mitzumachen, der hat sich gaaanz schwer getäuscht!!! Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es gleich hoch zum Roque de los Muchachos und zurück über Santa Cruz. Das heisst natürlich, viele Kurven , lange im Auto sitzen und viel schwitzen! Puh, war das heiß heute!!!
Freitag, 12. August 2016
Nichts iss mit ausruhen!!! Die beiden haben heute wieder ein wildes und kurvenreiches Programm vor sich; Wasserfall von Los Tilos, das wunderschöne Dörfchen San Andres und zur Abkühlung in die nassen Fluten von Charco Azul!!
Samstag, 13. August 2016
Ok ok…. heute ist mal Ruhetag angesagt. Herbert versucht, unsere Hupe zu reparieren, aber das Teil ist geschrottet und Wolfgang baut in unsere Toilette den mitgebrachten Kohlefilter ein.
Sonntag, 14. August 2016
Flohmarktbesichtigung in Argual und anschliessend fahren wir in den Süden nach Fuencaliente zum Vulkan San Antonio und zu den Salinen. Die Fahrt dorthin führt durch das Brandgebiet, es riecht nicht schön und der Anblick bereitet ein flaues Gefühl im Magen. Was doch ein kleines Stückchen Klopapier so ausmachen kann!!! Das interessante an den verbrannten Wäldern ist doch der Anblick der Kiefern. Eine Seite der Bäume ist zum Teil noch grün und die andere braun! Total verkohlte Bäume sieht man eher seltener und die Häuser mit ihren Pflanzen stehen mittendrin unbeschädigt, als wenn nichts gewesen wäre. Ein Hoch hiermit an die Feuerwehr und die Bewohner, die ihr Hab und Gut so gut beschützt haben!!!
Montag, 15. August 2016
Feiertag auf den Canaren, Mariä Himmelfahrt in manchen Orten in Deutschland, hier hat jede Gemeinde eine andere Jungfrau zu feiern! In Puerto de Tazacorte findet heute der Dia de Morena statt (Tag der Moräne). Die Männer fahren zum Centro de Visitantes de Taburiente in El Paso und Gaby folgt mittags dem Ruf der Musik. Irgendwo ist hier was los! Je näher ich dem Strand komme, denke ich so; „Wer hat denn hier einen Gulli aufgemacht? Der Strand sieht ja aus wie in Malle!“ Sonnenschirm an Sonnenschirm, Handtuch an Handtuch und Wasserfontänen. Ach ja, Dia de Morena….. da finden Wasserspiele statt. Ein Mann hat ein Pappmachee-Gebilde einer Moräne auf dem Körper, die Wasser spritzt und tanzt durch die Menge. Der DJ hat die passende, sehr laute, Musik dazu aufgelegt und die Stimmung ist super. Abends soll die Moräne verbrannt werden, aber bis wir wieder zum Strand kamen, war irgendwie bereits alles vorbei. Riesenmenschen gingen an uns vorbei, die Moräne war nirgends mehr zu sehen (noch nicht einmal ein Aschehäufchen), aber es gab noch ein Bierchen zu trinken. Auf der Mauer sitzend und trinkend bekamen wir noch Besuch von zwei ganz süssen Kätzchen
Dienstag, 16. August 2016
Ruhiger Tag; nur ein kurzer Stadtbummel in Los Llanos, kurz einkaufen und den Tag gemütlich ausklingen lassen!
Mittwoch, 17. August 2016
Nach dem Frühstück packen Carsten und Herbert ihre Sachen und wir fahren schon mal nach Santa Cruz und sehen uns die Hauptstadt an. Dann geht’s zum Flughafen und schon sind die beiden nach einer schönen Woche wieder im Flieger!
Samstag, 20. August 2016
Schon morgens um 10.00h hören wir laute Musik und fragen uns; was geht denn jetzt hier ab? Auf dem großen abgesperrten Gelände (dort wo mal die Fähren bzw. Kreuzfahrtschiffe anlegen sollten) sehen wir Fahnen von Automarken und die Parkplätze rund um die Marina werden auch immer voller. Gegen 12.00h hören wir quitschende Autoreifen und da werden wir neugierig und gegen auf die große Hafenmauer. Und was sehen wir da?
Leider waren die anderen Bilder zu verwackelt:-(
Da sind also zwei Rennwagen, die zur Mitte des Platzes fahren und dort mit qualmenden Reifen immer im kleinen Kreis fahren und wenn vor lauter Qualm nichts mehr von den Autos zu sehen ist, jubeln und klatschen die Zuschauer. Die Autos fahren wieder an die Seite und es werden neue Reifen aufgezogen und das ganze Spektakel geht wieder von vorne los. Hey, was soll das???? Ist das eine neue Sportart?? Der schöne unnütze große Platz hat jedenfalls für heute eine Bestimmung bekommen, nur leider auch unschöne und langanhaltende Gummispuren.
Mittwoch, 24. August 2016
So langsam fangen wir wieder an zu rüsten, denn nächste Woche wollen wir unseren Standort wechseln. Zunächst haben wir gestern erst einmal die Mon Amour gewaschen, damit die erste Abdeckung und der Vorsegelschoner schon mal verstaut werden können, Wolfgang will auch schon die Schoten anschlagen und da passiert uns doch ein kleines großes Mißgeschick. Eine Sorgleine haben wir nicht weggebunden und beim aufrollen des Vorsegels hat sich diese verhackt . Es knurrte und ächtze kurz, dann knacke es und…. dann platsch….. eine Spreize hat es doch glatt verrissen und sie landete im Wasser, die andere… total verbogen…. ggrrrrhhhh?!?!?!?! Oh oh….. schnell zur Varadero und versuchen, ob wir hier neue Spreizen geschweißt bekommen und…. ja, morgen können wir sie abholen! Puh……. Wolfgang geht noch ins Wasser, befreit die Schraube von der Plastiktüte, die wir immer aufziehen bei längerer Liegezeit (so setzten sich die Muscheln und Algen auf die Tüte und nicht auf die Schraube) und montiert noch eine neue Opferanode am Ruder.
Donnerstag, 25. August 2016
Heute wollen wir mit Erika und Heinz nach Brena Alta in das Restaurant Chipi-Chipi fahren, dort soll es prima gegrillte Hähnchen geben und bei dem Wort Hähnchen glänzen bei Wolfgang die Augen ganz dolle!!!! Nur leider hat Wolfgang diese Nacht sehr oft auf dem stillen Örtchen verbracht und er fühlt sich nicht sehr gut. So fahre ich alleine mit den beiden zum Essen. Das Restaurant ist täglich so gut besucht, dass man ohne Reservierung überhaupt keine Chance hat, dort zu essen. Wir aber hatten bereits reserviert und wir waren überrascht von der Gestaltung dieses Gebäudes. Von einem schönen Innenhof aus geht man in kleine einzelne Zimmerchen, in denen Platz für 6 Personen ist und einen Raum gibt es auch für größere Gesellschaften. Das Hähnchen war einfach nur super gut gegrillt und die Haut schön knusprig. Für Wolfgang haben wir dann noch eins einpacken lassen!!
Auf dem Rückweg habe ich Frederico und Rolande noch einen kurzen Besuch abgestattet, sie wollten mir noch Papayas geben, deren Kerne sehr gut bei Durchfall wirken sollen. Außer den Papayas haben die beiden mir noch eine Drachenfrucht (Pitahaya) mitgegeben. Sie wächst an einer Art Kaktus, die wunderschöne Blüten haben von 20 bis 30 cm Durchmesser. Die geöffneten Blüten sieht man nur in einer Nacht und verbreiten einen intensiven Geruch, wie eine Rosenblüte in ihrer ganzen Lebenszeit. Die Frucht kann man auslöffeln wie eine Kiwi und hat den Geschmack einer Mischung von Kiwi und Melone und enthält Eisen, Calcium und Phoshor.
Mmmmhh, leckerschmecker…….
Sonntag, 28. August 2016
Wolfgang geht es dank der Papayakerne wieder gut und wir können ohne den Gedanken; „wo ist die nächste Toilette?“ getrost zum Flughafen fahren und Carola und Jens abholen. Die Maschine landet pünktlich und nach dem Willkommentrunk geht es nach Tazacorte zur Mon Amour. Die beiden sind schon ziemlich kaputt, denn in der letzten Nacht waren sie noch auf einer Feier und mussten schon um 6.00h am Flughafen sein! Montag, 29. August 2016
Wolfgang hat sich bereits in der letzten Woche das Wetter jeden Tag genau angeschaut, denn Jens und er wollen ja nach Lanzarote segeln. Wie es bis jetzt so aussieht, starten die beiden am Donnerstag und so haben wir heute noch Zeit, den beiden die Insel La Palma ein wenig zu zeigen. Viel wollen sie nicht fahren, also geht’s heute über Santa Cruz und Mazo nach Fuencaliente zu den Salinen.
Mittwoch, 31. August 2016
Wolfgang erledigt noch die letzten Stauvorbereitungen für die Überfahrt und Gaby werkelt in der Küche, macht Kartoffelsalat und brät Frikadellen und Koteletts für die Männer, da wir ja nicht wissen, ob die Kombüse genutzt werden kann. Irgendwie merkt man aber bereits eine leichte Anspannung der Männer….
Donnerstag, 1. September 2016
Pünktlich um 10.00h startet die Mon Amour mit Wolfgang und Jens an Bord. Zum Abschied sind noch Heinz und Frederico gekommen.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Fredrico für die schönen Bilder!
Die Reise soll an der Westküste entlang nördlich gehen, um dann die anderen Insel nördlich passieren zu können, denn so weichen die beiden den Winddüsen aus. Der Wetterbericht hat Windstärken 5-6 Beauf. aus Nordost angesagt und die beiden wussten bereits, das es an der Nordspitze kappelig wurde, aber wie es immer so ist mit den Vorhersagen; die beiden hatten mit Böen bis 10 Beauf. zu kämpfen und das gegenan!!! Nicht nur die Mon Amour hatte zu kämpfen, denn der Autopilot hat das auch nicht mehr mitgemacht. Es rumpelte und krachte an Bord und die Toilettengänge waren schon etwas abenteuerlich. Da die Toiletten beide an Backbord sind und die Mon Amour auf Steuerbordbug lag, bleiben die Toilettendeckel schon mal gar nicht so oben, wie sie sollten! Man sagt ja so schön, an Bord eine Hand für´s Schiff und die andere für sich! Alles schön und gut, man kämpft sich erstmal vom Cockpit in den Salon 3 Stufen runter, puhhh geschafft!! So breitbeinig wie es geht in den Vorraum zur Toilette, dort der Kleidung entledigen und auf den Knien zur Toilette robben, mit der linken Hand die Toilettendeckel hochhalten, mit der rechten Hand versuchen, den Hansi über die Keramik zu halten. Wenn in dem Moment eine Welle kommt, muss man sich mit der linken Hand irgendwo festhalten, leider klappen dann die Toilettendeckel zu……. das kann schon sehr schmerzhaft sein!!!! (Schilderung des Käptens!!) Auch an Essen wollte Jens in dieser Passage nicht so recht denken…. aber alles wird gut….. Nach 50 Stunden und 250sm haben die beiden ihr Ziel, die Marina Rubicon auf Lanzarote erreicht!
Während die Herren mit dem Wind zu kämpfen hatten, wurde uns Damen eher etwas zu warm, denn wir haben uns für eine Nacht im Hotel SOL in Puerto Naos eingemietet und einen Nachmittag in der Sonne bzw. im Schatten „geschmort“. Abends haben wir noch Erika, Heinz und Romeria dem Hund, an der Strandpromenade zu einem Abschiedsdrunk getroffen.
Hoffentlich können die Männer diesen schönen Sonnenuntergang auch geniessen!!
Freitag und Samstag 2.und 3. September 2016
Zu jeder Gelegenheit verfolgen wir die Männer bzw. die Mon Amour am Computer über AIS und sehen, dass sie gut vorwärtskommen. Carola und ich fahren heute nach dem Frühstück nach Santa Cruz de la Palma, sehen uns die Stadt ein wenig an und fahren zu unserer Fähre, der Albazyn der Reederei Trasmediteranea. Dort beziehen wir unsere kleine schnuckelige Kabine und pünktlich um 16.00h legt sie ab mit dem ersten Ziel Teneriffa. Es gibt zwei Decks für Passagiere mit einem Restaurant und einigen Bistros. Wir haben aber am Hubschrauberdeck draussen ein paar Liegen entdeckt, die natürlich sofort von uns belegt wurden. Um 22.00h legten wir in Santa Cruz de Tenerife an, aber das ablegen um 1.00h nachts haben wir dann nicht mehr mitbekommen. Morgens um kurz vor 7.00h wurden wir vom Lautsprecher geweckt, wo eine Dame die Passagiere auf die Ankunft in Las Palmas auf Gran Canaria hinwies. Von 8.00 bis 14.00h hatten wir dort Aufenthalt, aber da das Hafengelände so riesig ist, wollten wir nicht den weiten Weg in die Stadt machen, also rauf aufs Hubideck und rauf auf die Liege!!! Zwischendurch natürlich immer wieder rein ins Schiff und über´s Handy schauen, wo die Mon Amour so fährt!!
Gegen 19.00h war unsere Fähre in Rosario auf Fuerteventura, wo sie um 20.00h wieder ablegte und um 23.30h pünktlich in Arrecife Lanzarote anlegte. Wir waren froh, unser Auto relativ einfach aus der Menge von Autos von der Fähre zu bekommen, denn die meisten Fahrzeuge wollten nach Cadiz. Die Einweiser hatten eine Menge zu tun, damit nirgends Blechschaden entstand und die Geduld dieser Männer war einfach nur traumhaft!!
Von der Fähre runter fuhren wir direkt nach Playa Blanca und unser Auto (und ich) mussten uns erst einmal an die kurvenfreie Strecke gewöhnen. Unsere Männer waren bereits in ihren Kojen, sie haben sich den Schlaf aber auch verdient!!
Sonntag, 4. September 2016
Mensch, was ist das hier windig!!!! Beim Frühstück pfeift uns der Wind um die Kaffeetassen, sodass wir doch wirklich eine Seite der Persenning zumachen!!! Nach den letzten 3 windfreien Monaten in der MarinaTazacorte sind wir ganz schön verwöhnt worden! Die Männer hatten gestern bereits die MonAmour vom Salz befreit, heute sind die Kleidungsstücke, sie sie unterwegs getragen haben, reif für die Waschmaschine!!
Montag, 5. September 2016
Jens und Carola machen einen Spaziergang zu den Papagayo-Stränden, während Wolfgang und ich noch einige Einkäufe erledigen. Irgendwie fühlen wir uns, als wenn wir nach Hause gekommen wären. Überall werden wir herzlichst begrüsst und umarmt, wouh, das hätten wir nicht erwartet. Hier und da sind einige neue Geschäfte und Restaurants eröffnet worden und ein umgebautes Einkaufszentrum in der Marina strotzt nur so von Angeboten.
Donnerstag, 8. September 2016
Die letzten Tage hatten wir nicht viel unternommen, denn Erholung sollte ja auch sein…..denn heute fliegen Carola und Jens leider schon wieder nach Deutschland. Nach einem Sonntagsfrühstück (Strammer Max) fahren wir die beiden zum Flughafen und schon ist die schöne Zeit schon wieder um 🙁
Samstag, 10. September 2016
Heute fangen wir mal an zu räumen. Durch das Stampfen von der Überfahrt haben die vorderen Backskisten leider Wasser genommen. Wolfgang räumt alles aus und befreit die ganzen Sachen vom Salzwasser. Gaby hat unterdessen die Waschmaschine strapaziert, denn die Bettwäsche trocknete heute in sage und schreibe ganzen 15 Minuten!!!! So hat der Wind auch etwas gutes 🙂
Montag, 11. September 2016
Alle Leinen, die in den Backskisten lagen, werden gewaschen und zum trocknen an die Reling gehängt, das sieht dann so aus;